Mannheim. Aufsichtratsvorsitzender Christoph Loos begrüßt zur physischen Hauptversammlung des Schmierstoffherstellers Fuchs. Das Wort „physisch“ betont er, es gibt Applaus von den Aktionärinnen und Aktionären im Mannheimer Rosengarten. „Physische Hauptversammlungen werden ja langsam zum Auslaufmodell.“
Tatsächlich gehört Fuchs zu den wenigen Konzernen in der Region, die ihre Hauptversammlungen noch in Präsenz abhalten. Auch der Walldorfer Softwarekonzern SAP wechselt nächste Woche von der SAP Arena in die virtuelle Welt.
Aktionärsschützer lobt physisches Format im Rosengarten Mannheim
Loos bemerkt, man stelle zwar „eine abnehmende Anzahl von Teilnehmern“ im Rosengarten fest. Doch halte man dieses physische Format nach wie vor für passend – vor allem für ein Unternehmen wie Fuchs, das stark in Mannheim verankert sei. Gleichzeitig schränkt der Chefkontrolleur ein: „Wir beobachten diese Entwicklung und werden es von Jahr zu Jahr entscheiden.“
Florian Honselmann von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) lobt das physische Format. „Ich hoffe, dass Fuchs daran festhalten wird.“ Es sei das gute Recht der Aktionäre, sich vor Ort untereinander und mit dem Management auszutauschen.
Auch Konzernchef Stefan Fuchs leitet seine Rede ein mit: „Ich freue mich sehr, Sie hier alle in Mannheim in Präsenz zu treffen.“ Dazu hat er ein Jubiläum im Gepäck. Der Schmierstoffhersteller ist seit 40 Jahren an der Börse. Seither habe die Gesellschaft Jahr für Jahr Gewinne erzielt. „Heute schlagen wir Ihnen die 23. Dividendenerhöhung vor und haben damit ein Alleinstellungsmerkmal im deutschen Aktienhandel“, erklärt Fuchs. Mit einer fünfprozentigen Erhöhung der Dividende in diesem Jahr sei man auf dem besten Weg, „in zwei Jahren zum einzigen Dividenden-Aristokraten Deutschlands mit 25 Dividendenerhöhungen in Folge gekürt zu werden“.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 steigt die Dividende auf 1,17 Euro (zuvor 1,11 Euro) je Vorzugsaktie und auf 1,16 Euro (zuvor 1,10 Euro) je Stammaktie.
Ins neue Jahr ist Fuchs erfreulich gestartet – mit dem besten Auftaktquartal der Unternehmensgeschichte. Obgleich die Prognose für 2025 unverändert bleibt, weist Fuchs auf die großen Herausforderungen der Zeit hin: der Zollstreit mit den USA, die daraus resultierenden schwer vorauszusehenden Inflations- und Zinsentwicklungen sowie die aus Sicht des Konzernchefs nach wie vor „sehr hohe“ Regulatorik. Stichwort: CSRD-Report. Unternehmen sind verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, um über soziale und ökologische Verantwortung zu informieren.
Zeitnah stehen zwei Wechsel im Vorstand an: Finanzchefin Isabelle Adelt verlässt Fuchs Ende Juni und wechselt zur Straumann Group in die Schweiz, auch Technologiechef Sebastian Heiner geht. Adelts Nachfolgerin Esma Saglik ist bereits an Bord. Heiners Nachfolger Mathieu Boulandet folgt im Sommer. Beide haben sich auf der Hauptversammlung den Aktionären vorgestellt. Live und in Präsenz.
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