Wirtschaft

BASF: Geschäft in Ukraine und Russland spielt nur Nebenrolle

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dpa/lsw
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Der Chemiekonzern BASF spürt zwar die Auswirkung des russischen Kriegs in der Ukraine und der Sanktionen. Doch gemessen am weltweiten Geschäft haben beide Länder keine allzu große Bedeutung fürs Geschäft. © Uwe Anspach

Ludwigshafen. Die rheinland-pfälzische Industrie ist exportorientiert und daher international eng verflochten. Da bleibt es nicht aus, dass auch der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland zu spüren bekommen. Die unmittelbaren Folgen halten sich allerdings in einem begrenzten Rahmen, da das Geschäft mit beiden Ländern gemessen an der weltweiten Tätigkeit des Unternehmens nur eine kleine Rolle spielt. 

Der weltgrößte Chemiekonzern kann auf eine seit mehr als 145 Jahren bestehende Geschäftsbeziehung mit Russland zurückblicken. Derzeit sind nach Konzernangaben - einschließlich Leihpersonal - rund 700 Mitarbeitende in dem Land tätig. BASF produziert an zwölf Standorten für die Bereiche Landwirtschaft, Gesundheit und Pflege, Automobil- und Bauwirtschaft und Schwerindustrie. Eine große Rolle spielt Russland im weltweiten Geschäft des Chemieriesen nicht: Im vergangenen Jahr betrug der Anteil Russlands am Gesamtumsatz der BASF-Gruppe mit ihren insgesamt rund 111 000 Mitarbeitenden 1,0 Prozent.

BASF macht nach eigenen Angaben nur noch Geschäfte in Russland und Belarus, mit denen "bestehende Verpflichtungen im Einklang mit den geltenden Gesetzen, Vorschriften und internationalen Regeln" erfüllt werden. Neue Geschäfte in beiden Ländern werden nicht abgeschlossen, es sei denn, sie dienen der Nahrungsmittelproduktion im Rahmen humanitärer Maßnahmen. Der Konzern will die weitere Entwicklung genau beobachten und diese Entscheidung und andere Aspekte neu bewerten.

In der Ukraine ist die BASF mit zwei Tochterunternehmen mit insgesamt etwa 335 Mitarbeitenden einschließlich Leihpersonal aktiv. Produktionsstätten hat der Konzern hier keine, das Hauptbüro in Kiew und ein Regionalbüro in der westukrainischen Stadt Lwiw wurden geschlossen. Ein Teil der Mitarbeitenden befindet sich noch in der Ukraine, ein anderer Teil hat den Angaben zufolge mit Familienangehörigen die Grenze überquert und wird von BASF-Teams in den Nachbarländern unterstützt.

Exportiert werden Güter in fast allen Industriebereichen. Nach der Landwirtschaft sind die wichtigsten Abnehmerbranchen laut BASF Ernährung, Gesundheit und Pflege, Katalysatoren und Farben. Auf die Ukraine entfielen zuletzt 0,2 Prozent des weltweiten Umsatzes. Für eine verlässliche Bewertung der möglichen Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland sei es noch zu früh.

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