Autos im Test

Skoda Elroq: Ein preislich attraktives Elektroauto

Skoda ist mit dem Enyaq erfolgreich elektrisch unterwegs. Jetzt haben die Tschechen den kleineren Elroq nachgelegt. Warum der das Zeug hat, ihm nachzueifern.

Von 
Christian Schall
Lesedauer: 
Als erstes Modell von Skoda fährt der vollelektrische Elroq mit einer neuen Front vor. Der markante Skoda-Kühlergrill ist verschwunden. © IvoHercik.com

Für Skoda läuft es auf dem Weg in die elektrische Zukunft ziemlich gut. Das erste und bislang einzige Modell, der Enyaq, steht seit Jahren in den Verkaufscharts in Deutschland und Europa sehr weit oben und ist auf den Straßen sehr präsent. Nun haben die Tschechen mit dem Elroq die Elektropalette nach unten erweitert.

Die auffälligste Veränderung zu anderen Skodas zeigt sich direkt an der Front: Als erstes Modell ist der Elroq nach der neuen Designsprache Modern Solid gestaltet. Mit ihr ist der markante Kühlergrill verschwunden, an seine Stelle rückt das sogenannte glänzend schwarze Tech-Deck-Face, hinter dem sich verdeckte Sensoren für Radar und Frontkamera befinden. Wie schon seit einiger Zeit am Heck ist jetzt auch auf der Fronthaube das Logo verschwunden und wird durch den Skoda-Schriftzug ersetzt.

Skoda Elroq 85

Motor: Permanentmagneterregte Synchronmaschine

Leistung: 210 kW / 286 PS

Batteriegröße: 82 (77 netto) kWh

Max. Drehmoment: 545 Nm

Antrieb: Heckantrieb, Ein-Gang-Automatik

Höchstgeschw.: 180 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 6,6 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 15,8 kWh / Testverbrauch: 16,5 kWh

Max. Ladeleistung: 135 kW (DC), 10 bis 80 Prozent in 28 Minuten

Reichweite: bis zu 574 km

Länge: 4.488 mm, Breite: 1.884 mm, Höhe: 1.654 mm

Leergewicht: 2.115 kg

Kofferraum: 470 – 1.580 l

Preis: 44.180 Euro

Serienausstattung: 19 Zoll LM-Räder, Zwei-Zonen Klimaautomatik, Digital Cockpit, 13 Zoll Infotainmentdisplay, Smart Paket (Parksensoren vo./hi., Navigation, Sitzheizung vorn, Lenkradheizung, Fahrprofilauswahl, Vorber. Anhängerkupplung), Kunstleder-Stoff-Innenausstattung, Rückfahrkamera, Ladekabel, div. Assistenzsysteme. cs

Das Kompakt-SUV ist der kleine Bruder des Enyaq, und der Elroq hat das Potenzial, an dessen Erfolg anzuknüpfen. Laut Skoda gehört er schon jetzt zu den beliebtesten Elektromodellen in Deutschland. Er ist nur unwesentlich kleiner, vor allem aber preislich attraktiv. Das Basismodell (50) mit 170 PS und 55 kWh Batterie kostet knapp 34.000 Euro. Der Testwagen (85) mit größerer, 82 kWh-Batterie und einigen Ausstattungspaketen am anderen Ende des Leistungsspektrums – nur der 85x mit 220 kW und Allradantrieb ist noch stärker – lag mit mehr als 55.000 Euro (Basispreis 44.180 Euro) dagegen deutlich darüber. Eine (sinnvolle) Wärmepumpe für ein besseres Klimamanagement ist übrigens nicht dabei. Dafür verlangt Skoda leider 1.080 Euro Aufpreis.

Dreh-und Angelpunkt zur Steuerung ist der große Bildschirm. © IvoHercik.com

Ein kurzer und sanfter Impuls aufs rechte Pedal genügt, und schon spürt der Fahrer, welche Wucht in dem Kompakt-SUV steckt. Der Elroq legt eindrucksvoll los und bringt über die hintere Achse die Kraft von 286 PS auf den Asphalt. Man möchte ihn dabei fast bändigen. Das ist auch möglich, mit dem Wippschaltern am Lenkrad, über die sich drei Rekuperationsstufen einstellen lassen. Das erhöht den Widerstand und reduziert den Verbrauch, weil beim Lupfen des Pedals wieder Energie in den Akku zurückfließt. Im Stadt- und Überlandverkehr kommt der Elroq mit etwa 15 kWh aus, was dort einen Aktionsradius von rund 500 Kilometern ermöglicht.

Die Fahrleistungen des Elroq überzeugen

Die Fahrleistungen sind überzeugend. Eine präzise Lenkung und ein kleiner Wendekreis verleihen dem Wagen eine hohe Agilität. Das Bremsgefühl passt, das Fahrwerk bereitet den Passagieren eine komfortable Reise. Den Rest besorgen äußerst bequeme Sitze und die Platzverhältnisse, die für das Segment beeindruckend sind. Insbesondere im Fond muss sich kein Passagier Sorgen machen, mit den Knien am Vordersitz oder dem Kopf am Dach anzustoßen. Damit empfiehlt sich der Elroq auch für lange Strecken.

Der Kofferraum schluckt 470 Liter und das Ladekabel. © IvoHercik.com

Im Innenraum finden sich die Nutzer schnell zurecht, mit dem von Skoda gewohnten Bedienkomfort. Anders als in den meisten Verbrennermodellen gibt es keine eigene Steuereinheit mit Schaltern für Klimaanlage und Lüftung. Diese und alle weiteren Funktionen werden – wie im Enyaq – über den 13 Zoll großen Bildschirm über der Mittelkonsole angewählt. Eine Reihe haptischer Schnellwahltasten darunter erleichtert den Weg dorthin. Noch eine Etage tiefer, zwischen Fahrer und Beifahrer, findet sich allerhand Stauraum mit praktischen Fächern.

Mehr davon, nämlich satte 470 Liter, schluckt der Kofferraum. Darin kommt auch das Ladekabel unter, es wird in einem Netz unter der Hutablage verstaut. Denn auf ein Staufach unter der Fronthaube hat Skoda verzichtet.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke