Er soll das Flaggschiff am oberen Ende der Modellpalette von Opel werden: In neuer Größe und mit frischem Design, darunter ein beleuchteter Blitz in der Frontpartie, fährt der Grandland vor. Der neue Auftritt ist den Rüsselsheimern gelungen. Ja, den Rüsselsheimern. Denn obwohl sich das SUV die auf Elektrofahrzeuge hin ausgelegte STLA Medium-Plattform mit seinen Stellantis-Markenbrüdern etwa von Peugeot teilt, steckt noch viel deutsche Ingenieurskunst in dem Wagen: entwickelt in Rüsselsheim, gebaut in Eisenach.
Das Topmodell hat stark an Größe zugelegt und ist innen deutlich geräumiger: In der Länge um 17,3 Zentimeter auf 4,65 Meter und beim Radstand auf knapp 2,80 Meter gewachsen, steigt auch die Beinfreiheit im Fond um zwei Zentimeter. Auf der Rückbank sitzt es sich nun spürbar komfortabler, die Füße passen prima unter die Vordersitze. Und über dem Scheitel bleibt Großgewachsenen immer genügend Luft.
Großer Kofferraum und viele Ablagefächer im Innenraum
Pilot und Beifahrer nehmen ebenfalls auf einem bequemen Gestühl Platz. Die optionalen Ergonomie-Sitze, von der Aktion Gesunder Rücken zertifiziert, bieten viele Verstellmöglichkeiten, sogar für die Kopfstütze. Regulierbare Luftkissen sollen den Seitenhalt verbessern.
Fürs Gepäck stehen mindestens 550 Liter Volumen im Kofferraum zur Verfügung. Kleinigkeiten können in großen Ablagefächern mit einer Gesamtkapazität von 36 Litern verstaut werden, wie in den Türen oder unter der Mittelkonsole.
Bei den Motorisierungen geht Opel den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und setzt, wie in der übrigen Modellpalette, ausschließlich auf elektrifizierte Antriebe. Zur Wahl stehen eine vollelektrische Variante mit 213 PS und 73 oder 82 Kilowattstunden-Akku, ein Plug-in Hybrid mit 195 PS, der bis zu 87 Kilometer rein elektrisch fahren soll, und ein 48-Volt-Mild-Hybrid mit 136 PS.
Letzterer trieb auch den Testwagen an. Der 28 PS starke Elektromotor unterstützt beim Anfahren, was dem SUV aus dem Stand weg viel Schwung verleiht. Mit 10,2 Sekunden von Null auf 100 Kilometer pro Stunde lassen sich zwar keine Rekorde erzielen, doch das Ansprechverhalten und die Systemleistung von 145 PS sind vollkommen ausreichend.
Der Dreizylinder hält sich akustisch dezent zurück, und zeigt nur etwas mehr Präsenz, wenn der Leistungsanspruch steigt. Trotzdem bleiben die Fahrgeräusche sehr leise, auch bei höherem Tempo auf der Autobahn.
Opel Grandland Hybrid 100 kW GS
Verbrennungsmotor: Dreizylinder-Benziner; Hubraum: 1.199 ccm; Leistung: 100 kW / 136 PS; Max. Drehmoment: 230 Nm
Max. Systemleistung: 107 kW / 145 PS;
Antrieb: Frontantrieb, Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Höchstgeschw.: 202 km/h
Beschleunigung: 10,2 Sekunden von 0 bis 100 km/h
Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 5,5 l Benzin; Testverbrauch: 6,2 l
Schadstoffklasse: Euro 6e
CO2-Emissionen: 126 g/km
Länge: 4.650 mm, Breite: 1.905 mm, Höhe: 1.661 mm
Kofferraum: 550 - 1.645 l
Leergewicht: 1.675 kg
Preis: 41.190 Euro
Serienausstattung: 19 Zoll LM-Räder, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Multimedia Navigationssystem mit 16-Zoll-Touchscreen-Farbdisplay und 10-Zoll-Fahrerinfodisplay, Intelli-Sitze vorn - zertifiziert von der Aktion Gesunder Rücken - mit Sitzheizung, Parkpilot, Einparkhilfe vo./hi. mit 180-Grad-Rückfahrkamera und Waschfunktion via Reinigungsdüse, Multifunktionslenkrad aus veganem Kunstleder, versch. Assistenzsysteme.
Mit dem Elektroantrieb kann im fließenden Verkehr bei niedrigen Geschwindigkeiten bis zu ein Kilometer am Stück vollelektrisch gefahren werden. Die Kombination aus Verbrenner und E-Maschine führt zu einer hohen Effizienz, die sich auch am Verbrauch ablesen lässt: Das Aggregat begnügt sich mit 6,2 Liter Benzin – für einen Wagen dieser Größe ein ordentlicher Wert.
Die neuen Abmessungen – in der Breite hat das SUV um 4,9 Zentimeter zugelegt - machen den Grandland beim Einparken schwieriger manövrierbar. Gut, dass Opel serienmäßig eine Rückfahrkamera spendiert, mit der der Fahrer die Übersicht behält und die sich mit einer Spritzdüse an der Linse sogar selbst reinigt.
Der Innenraum macht einen wertigen Eindruck, viele Oberflächen sind mit Stoff überzogen. „Detox“ nennt Opel das Cockpit-Design, bei dem man sich auf das Wesentliche fokussiert. Um nicht abgelenkt zu werden, schaut der Fahrer auf ein stark reduziertes, schmales Display. Weil ihn zusätzlich ein optionales Head-Up-Display informiert, muss er den Blick überhaupt nicht von der Straße nehmen. Bei der Bedienung der Klimaanlage bleibt Opel den „echten“ Tasten treu – die Nutzer freut es.
Der Preiseinstieg für den Grandland mit Hybridantrieb liegt bei 36.990 Euro (Plug-in-Hybrid 40.150 Euro), für die vollelektrische Variante bei 46.750 Euro – jeweils in der Ausstattungsvariante Edition. Die höherwertige GS-Linie liegt um 4.200 Euro darüber, in der Ultimate-Ausführung beträgt der Grundpreis 59.990 Euro. Als solche ist der Grandland nur vollelektrisch bestellbar.
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