Im Test

Der ID.Buzz - für Hobby und Familie

Volkswagen setzt den ID.Buzz als GTX noch mehr unter Strom. Das Retro-Mobil bietet reichlich Platz und und einen schwungvollen Antritt.

Von 
Stephan Eisner
Lesedauer: 
Exklusiv für den ID. Buzz GTX angeboten wird die Lackierung im Farbton „Kirschrot“- optional in Kombination mit „Monosilber Metallic“ als Zweifarblackierung. © Volkswagen

Das Schöne an der Elektromobil-Welt ist, dass sich manche Hersteller daran wagen, das Retro-Design ganz alter Modelle in die Neuzeit zu holen. Das macht gerade Renault, indem der 4er und 5er zurückkommen oder VW zeigt es schon seit drei Jahren mit dem ID.Buzz, der an den T1 aus den 1950er Jahren angelehnt ist. Nur, der ID.Buzz leistet mit seinem E-Motor heute keine magere 25 PS mehr, sondern prescht als GTX mit satten 340 Pferden davon.

Legendär ist beim T1 das Modell „Samba“ bei dem 23 Fenster fast schon den Ausblick wie aus einer Skigondel ermöglichen. Und so etwas Ähnliches gibt es heute auch wieder: Der ID.Buzz mit langem Radstand ist nun mit dem Panoramadach „Smart Glas“ bestellbar. In dessen Mehrschichtglas ist eine Flüssigkristallfolie integriert, die elektronisch transparent oder blickdicht geschaltet werden kann. Das ist schon sehr cool, ein bisschen Samba in der Gegenwart.

Klar gegliedert: der Innenraum des ID.Buzz mit zwei Monitoren. © Volkswagen

Dass die Landschaft noch zügiger vorbeiziehen kann, dafür gibt es nun eben auch den GTX, den GTI unter den E-Modellen. Damit den Allradler auch jeder gleich erkennt, hat er eine schärfer gezeichnete Frontpartie mit einem im GTX-Design gestalteten Stoßfänger mit schwarzem Lüftungsgitter im Wabendesign und neuen seitlichen Luftleitelementen. Links und rechts sind in den Stoßfänger neu designte Tagfahrlichtelemente integriert. Alle schwarzen Karosserieelemente - auch die GTX-Schriftzüge und die Außenspiegelgehäuse - sind in hochglänzend lackiert. Ergänzt wird das Ganze durch neue 21-Zoll-Leichtmetallräder. Stets serienmäßig: das „IQ.LIGHT“, die sehr guten LED-Matrixscheinwerfer.

Individualisiert wurde auch die Innenausstattung. Dunkle Farbtöne unterstreichen den sportlichen Charakter der stärksten ID.Buzz. Vorne kommen elektrisch einstellbare Komfortsitze mit Memory-Funktion zum Einsatz. Die Sitzanlage ist mit schwarzen Mikrovlies „ArtVelours Eco“ in einer neuen Rauten-Musterung bezogen und rote Kontrastnähte heben sich davon ab. Diese finden sich auch im Multifunktionslenkrad wieder.

Volkswagen ID.Buzz GTX 4Motion langer Radstand

Motor: Elektromotor

Leistung: 250 kW / 340 PS

Batteriegröße: 86 kWh

Antrieb: Allradantrieb, Ein-Gang-Automatikgetriebe

Höchstgeschw.: 160 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 6,4 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 21,3 kWh / Testverbrauch: 27,6 kWh

Max. Ladeleistung: 200 kW (DC), 10 bis 80 % in 26 Minuten

Reichweite: bis zu 473 km (lt. Hersteller)

Länge: 4.962 mm, Breite: 1.985 mm, Höhe: 1.924 mm

Leergewicht: 2.777 kg

Kofferraum: 461 bis 3.456 l

Preis: 75.065 Euro

Serienausstattung: 20 Zoll LM-Räder, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Scheiben im Fond in abgedunkeltem Wärmeschutzglas, el. einstellbare Vordersitze mit Massagefunktion, Sportdämpfer, LED-Matrix-Scheinwerfer, Multifunktionskamera, volldigit. Kombiinstrument, Infotainment-Touchscreen, Rückfahrkamera, zahlreiche Assistenzsysteme. se

Zum Test rollte der verlängerte ID.Buzz GTX als Siebensitzer mit einer Dreiersitzbank in der dritten Reihe und zwei Einzelsitzen in der zweiten Reihe, die längs verschiebbar sind. Die Platzverhältnisse sind gewaltig. Selbst wenn die Sitzreihen ganz zueinander geschoben sind, um möglichst viel Gepäck mitnehmen zu können, herrscht überall üppige Beinfreiheit. Ist in zweiter und dritter Reihe alles ausgebaut, könnte man als Logistikunternehmer durchstarten.

Wenn es nötig ist, wird der ID.Buzz auch zum Großlademeister. © Volkswagen

Der GTX ist mit zwei E-Maschinen bestückt – beide zusammen bilden den Allradantrieb. Bei 160 km/h wird elektronisch abgeregelt, die 340 PS würden die Fuhre noch viel schneller gegen den Wind schieben können. Aber selbst so, wenn die Kraft genutzt wird, genehmigt sich der GTX im Test 27,6 kWh. Zwar saugt er sich in 26 Minuten am Schnelllader auf 80 Prozent Reichweite, der Radius liegt aber im Test nur bei rund 350 Kilometern. Die legt der ID.Buzz, wenn es sein soll, mit hohen Kurvengeschwindigkeiten und flotten Spurts zurück - allerdings auch mit einem sehr straffen und stoßwellenempfindlichen Fahrwerk.

Preislich nehmen sich der hybridgetriebe Multivan und der ID.Buzz GTX nicht viel. Vom Style her schlägt Elektro hier deutlich den Verbrenner. Ein Sportwagen für Familie und Hobbys.

Ressortleitung Projektredakteur/Autoredakteur

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke