Im Test (mit Video)

Der neue Porsche Panamera: Sportlich-luxuriös fahren wie auf Kissen

Der Porsche Panamera, gerne mal als „911er mit vier Sitzen" bezeichnet, geht in die dritte Generation. Neu sind Bedienkonzept, Gestaltung des Innenraums und ein optionales Aktivfahrwerk. Was das alles kann, zeigt der Test

Von 
Christian Schall
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An der Front sind neu geformte, serienmäßige Matrix-LED-Scheinwerfer und ein zusätzlicher horizontaler Lufteinlass Merkmale der dritten Panamera-Generation. © Porsche

Mannheim. Der Porsche Panamera wird gerne mal als „911er mit vier Sitzen“ bezeichnet - weil er die Dynamik eines Sportwagens mit hohem Komfort bis hin zu Luxus vereint und zudem vier Insassen bequem Platz bietet. Jetzt läuft im Porsche-Werk in Leipzig die dritte Generation der luxuriösen Fließhecklimousine vom Band. Neu sind das Bedienkonzept, die Gestaltung des Innenraums und ein optionales Aktivfahrwerk.

Die Antriebspalette bietet noch mehr Leistung und ist wegen der hohen Nachfrage um mehrere Hybridvarianten ergänzt worden. Davon stehen nun vier zur Auswahl, mit denen eine größere elektrische Reichweite und Ladegeschwindigkeit möglich sein sollen. Schnelladen geht dennoch nicht, auch nicht beim 4S E-Hybrid, der für den Test anrollte und rund 80 Kilometer unter Strom zurücklegt.

Die Bedienung ist einfach und logisch. Auch im (teil-)elektrischen Zeitalter wird der Porsche links vom Lenkrad per Start-Stopp-Taste angeworfen, geschaltet wird über einen Wählhebel rechts davon. Mit einem Drehschalter am Lenkrad wird der Fahrmodus gewählt - elektrisch, Hybrid, Sport oder Sport Plus. Grundsätzlich startet der Panamera elektrisch, mit einer neu konstruierten 190-PS-Maschine, die in das Getriebe integriert ist. Fällt die Leistungsabfrage sehr hoch aus oder ist der Akku bereits leer, schaltet sich der Verbrenner dazu.

Porsche Panamera 4S E-Hybrid

 

  • Verbrennungsmotor: Sechszylinder-Benziner; Hubraum: 2894 ccm; Leistung: 260 kW / 353 PS; Max. Drehmoment: 500 Nm
  • E-Motor: 140 kW / 190 PS; 450 Nm; Batteriegröße: 25,9 kWh
  • Max. Systemleistung: 400 kW / 544 PS; 750 Nm
  • Antrieb: Allradantrieb, Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe
  • Höchstgeschw.: 290 km/h
  • Beschleunigung: 3,7 Sekunden von 0-100 km/h
  • CO2-Emissionen: 32 g/km
  • Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 1,4 l Benzin; 27,7 kWh; Testverbrauch: 7,1 l
  • Länge: 5052 mm, Breite: 1937 mm, Höhe: 1423 mm
  • Kofferraum: 430 - 1264 l
  • Leergewicht: 2255 kg
  • Preis: 138 200 Euro
  • Serienausstattung: 20 Zoll Räder, adaptive Luftfederung, Komfortsitze vorn, Einzelsitze hinten, Sportlenkrad, Zwei-Zonen Klimaautomatik, Matrix-LED-Hauptscheinwerfer, Porsche Communication Manager m. Online-Navigation, automat. Heckklappe, versch. Assistenzsysteme. cs

Im Zusammenspiel beider Aggregate ist die Kraftentfaltung am höchsten: Mit 750 Newtonmetern geht es pfeilschnell voran. Nach 3,7 Sekunden steht die Tachonadel bei 100, auch darüber hinaus wird die Geschwindigkeit gleichmäßig und linear ohne Kraftverlust aufgebaut.

Beim Einsteigen hebt sich die Karosserie des Wagens an

Obwohl mehr als zwei Tonnen bewegt werden, hat der Fahrer das Geschehen stets gut im Griff, da die Lenkung eine sehr gute Rückmeldung gibt. In jeder Fahrsituation beweist der Wagen ein tolles Handling. Ohne die optionale Hinterachslenkung bereitet jedoch das Einparken wegen des langen Radstands von 2,95 Meter etwas Mühe.

Der hochwertig verarbeitete Innenraum ist digitaler geworden. © Porsche

Um Stöße von der Straße spürbar zu mildern, hat der Panamera serienmäßig ein Zweikammer-Zweiventil-Luftfahrwerk. Optional bieten die Schwaben - für mehr als 8000 Euro Aufpreis - das neue Aktivfahrwerk Porsche Active Ride an. Es hebt den Komfort nochmals in höhere Dimensionen. Das spüren die Insassen schon vor dem Einsteigen: Sobald die Türen geöffnet werden, hebt das Fahrwerk die Karosserie auf eine komfortable Höhe, um etwa fünf Zentimeter, an. Beim Anlassen des Motors senkt sich der Wagen wieder.

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Was die Technik während der Fahrt leistet, ist beeindruckend. Wie auf einem Kissen gleitet der Wagen über den Asphalt. Für die Insassen fühlt es sich an, als seien auf einen Schlag alle Unebenheiten der Straße verschwunden. Möglich machen das elektrisch betriebene Hydraulikpumpen in allen Stoßdämpfern, so dass aktiv Kräfte in Zug- oder Druckrichtung aufgebaut werden können. So fängt das Fahrwerk durch die Fahrbahn ausgelöste Karosseriebewegungen fast komplett ein und unterbindet Wankbewegungen. Bis zu 13 Mal pro Sekunde können die Dämpfer die Einstellung anpassen und auf jede Situation reagieren.

Durchgehendes Leuchtenband und rahmenlose Scheibe sind neu am Heck. © Porsche

So können sich die vier Passagiere im hochwertig verarbeiteten Innenraum entspannt zurücklehnen. Sehr komfortable Einzelsitze mit viel Freiheit für Kopf und Beine gestalten das Reisen angenehm. Für ihr Gepäck ist im mindestens 430 Liter fassenden Kofferraum Platz.

Das sportlich-luxuriöse Vergnügen hat seinen Preis. Die Modellreihe startet bei knapp 111 000 Euro für den reinen Sechszylinder. Beim 4S E-Hybrid stehen 138 200 Euro auf dem Preisschild. Die Liste der teils edlen Extras ist lang und kann die Summe auf 200 000 Euro treiben.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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