E-Bike

Damit bleibt der Akku fit

Die Kraftspender sind teuer und altern mit der Zeit. Damit sie möglichst lange durchhalten, ist richtiger Umgang gefragt

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tmn
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Pflege fürs Pedelec: Wie beim herkömmlichen Fahrrad steigert regelmäßige Wartung auch die Lebensdauer eines E-Bikes. © Tobias Hase/dpa-tmn

Berlin. Kraftspender, Energieriegel, Power Bar oder Strombrikett – wie man ihn auch nennt: Der Akku ist das Herzstück des Pedelecs. Ohne dessen Saft läuft der Motor nicht. Er ist die zugleich teuerste Komponente am Elektrofahrrad. Schon allein deshalb behandelt man ihn besser gut, um die Speicherzellen lange fit zu halten.

Gängig ist mittlerweile, Akkus schwerpunktgünstig im Rahmendreieck oder im Rahmen selbst unterzubringen. Sie sitzen auf dem Rahmenrohr auf oder sind im Rohr entweder teil- oder vollständig integriert. Verschwindet der Akku komplett im Rahmen, ist er ideal vor Steinschlag, Schmutz und Nässe und auch vor Diebstahl geschützt, sagt Thomas Geisler vom Pressedienst-Fahrrad (pd-f). „Einige integrierte Lösungen haben den Nachteil, dass ein Aufladen meist nur am E-Bike selbst möglich.“

Die für den Alltag wichtigste Kennziffer misst sich in Wattstunden – abgekürzt Wh. In Wh angegeben wird der Energiegehalt im vollgeladenen Zustand, oft auch Kapazität genannt. Gängig am Markt sind Akkus mit Kapazitäten von 400 Wh bis 750 Wh. Wie weit kommt man mit einer Akkuladung? Eine Frage, auf die „keine allgemeingültige Antwort gegeben werden kann“, sagt Tamara Winograd als Pressesprecherin bei Bosch E-Bike Systems. Dies hinge von unterschiedlichen Parametern ab. Das Gewicht von Fahrer oder Fahrerin sowie des Gepäcks oder der Reifendruck beeinflussen den Stromverbrauch, aber auch der gewählte Unterstützungsmodus, häufiges Anfahren und der Motor und der Akku selbst. „Auch Umweltfaktoren wie Temperatur, Windbedingungen, Untergrund und Terrain spielen eine Rolle“, sagt Winograd. Anstiege im groben Gelände sind energieaufwendiger als flache Abschnitte auf asphaltierter Straße. „So sind weniger als 20 bis zu deutlich über 100 Kilometer mit einer Akkuladung möglich.“

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E-Bike-Akkus werden an der Haushaltssteckdose geladen. Wie lange eine Komplettladung dauert, hängt von der Kapazität des Akkus und dem verwendeten Ladegerät ab. Demnach kann es zwischen zwei und sechs Stunden dauern, bis der Ladezustand bei 100 Prozent liegt. Weil es vereinzelt immer wieder zu Akku-Bränden kommt, raten Experten dazu, den Ladevorgang im Auge zu behalten. Dekra empfiehlt, die Batterie auf einer Fläche mit Steinen oder Fliesen zu laden. Schutz ist auch im Hochsommer gefragt: Dekra-Experte Jochen Hof warnt trotz der hohen Sicherheitsstandards für E-Bike-Akkus vor zu großem Hitzeeinfluss – zum Beispiel, wenn das Bike bei Sommerhitze stundenlang vor dem Schwimmbad in der prallen Sonne steht. „Also besser im Schatten parken oder den Akku abnehmen.“ Lilly Eckstein vom E-Bike-Komponenten-Hersteller Brose erklärt, was passieren kann: Extreme Hitze könne dazu führen, dass sich der Innenwiderstand des Akkus erhöht. Das bedeutet: An den Akkuzellen wird mehr Energie in Wärme umgewandelt. „Diese Energie fehlt dem Motor und hemmt die Leistung des E-Bikes“, so Eckstein.

Im Sommer kann man den Akku mit passenden Hüllen oder Abdeckungen mit reflektierenden Eigenschaften vor Hitze schützen. Ganz kalt ist aber auch nicht gut. Der Akku arbeitet im Winter laut Dekra effizienter, wenn er etwa mit einem Neoprenüberzug geschützt ist. Minusgrade kosten Reichweite.

Wie lange hält der Akku? Zwischen 500 und 1000 Ladezyklen versprechen die Hersteller von E-Bike-Akkus. Dabei entspricht ein Ladezyklus einer Vollladung und kann sich in mehrere Teilladungen aufsplitten. Hersteller-Schätzungen zufolge entspricht das einer Nutzung von drei bis fünf Jahren. „Das heißt aber nicht, dass der Akku anschließend defekt ist“, sagt Thomas Geisler. Er hat dann immer noch eine Leistung von circa 70 Prozent. Er baue allerdings schneller ab und muss öfter aufgeladen werden. Ist der Akku verschlissen, ist Ersatz teuer. Je nach Kapazität und Modell kann ein Neuteil bis zu 1000 Euro kosten. tmn