Köln. So ein richtiges Cabrio-Gefühl will im offenen Citroën DS3 nicht aufkommen. Gut, in 16 Sekunden ist der Franzose auf Knopfdruck oben ohne. Das elektrische Öffnen oder Schließen des Faltverdecks ist bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h möglich. Drei Einstellungen stehen zur Auswahl: "halb offen", "bis zur Heckscheibe" und "ganz offen". Die letzte Stufe garantiert die meiste Frischluft. Sie nimmt dem Fahrer aber auch gänzlich jegliche Sicht durch den Innenspiegel.
Aber selbst "ganz offen" kann der DS3 nicht das komplette Gefühl eines klassischen Cabriolets vermitteln. Der Fahrer sitzt zu nah an der Frontscheibe und zu starr und geschlossen sind die Seiten. Die Dachsäulen stehen fest und hinten lässt sich nicht einmal ein Fenster öffnen. Aber der französische Hersteller erhebt erst gar nicht den Anspruch, mit seinem Lifestyle-Auto das klassische Cabriolet darstellen zu wollen. Der offene DS3 soll ein Fahrzeug sein, in dem sich auch der kleinste Sonnenstrahl genießen lässt. Das gelingt dem jüngsten Spross der flotten DS-Linie dann auch vortrefflich. Insassen haben sogar den Vorteil, dass sich Zugluft in Grenzen hält.
Ebenso wie der geschlossene Modellbruder schmückt sich das Cabrio mit einem äußerst attraktiven Kleid. Dabei ist vom Dach über die Karosserie, die Außenspiegelschalen bis hin zu den Rädern alles individualisierbar. Auch das Stoffverdeck lässt mit den Farben Infiniti-Blau, Schwarz oder Monogramm-Grau die Wahl nach Individualisierungen offen. Schön anzusehen sind die neuartigen 3D-LED-Rückleuchten. Einen modernen, frischen Eindruck macht ebenso das Cockpit des DS 3 Cabrio. Auffällig dabei die lackierte Blende. Das alles lässt den DS3 aus der Masse hervorstechen und unterstreicht seinen individuellen Charakter.
Vermisst wird allerdings ein Gefäßhalter. Wohin also mit dem Kaffeebecher? Gut sitzt man auf den straffen Sportsitzen, die reichlich Seitenhalt bieten. Griffig fühlt sich das Lenkrad an. Die Verarbeitung der Materialien gibt keinen Grund zur Kritik.
Der Fahrer und sein Beifahrer genießen reichlich Freiheiten. Auf der Rückbank, die offiziell für drei zusätzliche Personen ausgelegt ist, geht es indessen recht beengt zu. Laut Citroën verfügt das DS3 Cabrio über den größten Kofferraum seiner Fahrzeugkategorie. Bei näherem Betrachten indessen fallen erhebliche Einschränkungen auf. Die Ladeluke fällt sehr schmal aus. Sie nimmt nicht einmal einen Wasserkasten auf. Und so muss man sich schon tief hineinbeugen, um das Volumen von immerhin 245 Litern nutzen zu können.
Mit vier verschiedenen Motorisierungen bieten die Franzosen das DS 3 Cabrio an. Drei Benziner mit 82, 120 und 156 PS stehen einem Diesel mit 92 PS gegenüber. Der Ottomotor des gefahrenen VTi 120 leistet 120 PS. Der stramm gefederte Vierzylinder erledigt die Sprintprüfung auf 100 km/h in 10,9 Sekunden. Der Vortrieb endet bei 190 km/h. Den durchschnittlichen Verbrauch gibt das Werk mit 5,7 Litern pro 100 Kilometer an. In der Praxis waren es zuweilen zwei Liter mehr. Der Citroën VTi 120 SoChic kostet 21 370 Euro. Das Einstiegsmodell VTi 82 Chic kommt auf 18 040 Euro.
Citroën DS3 Cabrio VTi 120 SoChic
Motor: Vierzylinder, Benziner
Hubraum: 1598 ccm
Leistung: 88 kW/120 PS
Max. Drehmoment: 160 Nm
Antrieb: Front, manuelle 5-Gang-Schaltung
Beschleunigung: 0-100 km/h in 10,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Abgasnorm: Euro 5
CO2-Emission: 132 g/km
Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben): innerorts: 7,5 l, außerorts: 4,5 l, gesamt: 5,7 l
Länge: 3948 mm, Breite: 1715 mm, Höhe: 1458 mm
Gepäckraum: 245 Liter
Preis: 21 370 Euro
Serienausstattung: ABS, ESP, ASR, Einparkhilfe hinten, elektrische Fensterheber vorn, Radio, CD. (neu)
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