Autogas-Steuervorteil soll früher sterben

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mid Groß-Gerau - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will die Förderung für Flüssiggas früher auslaufen lassen als bisher geplant.

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Im Bundestag kommt Unruhe auf und die Gasbranche wird aufgeschreckt: Aus dem Finanzministerium ist ein Gesetzentwurf im Umlauf, wonach der Steuervorteil von Flüssiggas (auch als Autogas bezeichnet) früher als bisher festgeschrieben beendet werden soll. Das berichtet spiegel.de und verweist auf die Nachrichtenagentur Reuters, der dieser Gesetzentwurf vorliege.

Offenbar will Finanzminister Schäuble die Steuerbefreiung für Flüssiggas wegen der fehlenden Gegenfinanzierung streichen. Der reduzierte Steuersatz führte bis zum Ende 2021 zu einer Mindereinnahme von rund einer Milliarde Euro, die wegen dem Votum des Wirtschaftsministeriums nicht wie ursprünglich vorgesehen aus Stromsteuern ausgeglichen werden kann. Laut spiegel.de regt sich in der CDU-Fraktion allerdings Widerstand gegen das Ende der Flüssiggas-Unterstützung, weil diese nicht dem Koalitionsvertrag entspreche.

Der Deutsche Flüssiggasverband sieht in dem ab 2019 geplanten Verzicht auf den Steuervorteil ein "politisch nicht nachvollziehbares Signal", in einer Zeit, wo es um "Luftreinhaltung und Treibhausgasminderung" gehe. Bei der Verbrennung des bei der Ölraffinerie entstehenden fossilen Energieträgers Autogas in Ottomotoren wird deutlich weniger Kohlendioxid abgegeben. Autogas ist auch wegen der Steuerverringerung billiger als Benzin, bietet aber einen niedrigeren Energieinhalt. Von aktuell knapp 55 Millionen zugelassenen Kfz in Deutschland fahren rund 0,5 Millionen mit Flüssiggas/Autogas. Die Umrüstung kostet pro Fahrzeug etwa 2.000 bis 4.000 Euro.

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