Prozess - 32-Jährige soll Freund mit Kreissäge getötet haben

Studentin räumt Tat ein

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Die Angeklagte berät sich mit ihrer Anwältin Birgit Schwerdt (re.).

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München. Eine Pädagogik-Studentin steht seit gestern wegen Mordes in München vor Gericht, weil sie ihren Freund beim Sexspiel mit einer Handkreissäge umgebracht haben soll. Die Staatsanwaltschaft München I wirft der 32-Jährigen vor, den Mann 2008 in ihrer Studenten-WG beim Sex ans Bett gefesselt und ihn dann mit der Kreissäge attackiert und getötet zu haben. Laut Anklagebehörde trennte sie ihm - wohl als er nach den heftigen Schnitten in den Oberkörper schon tot war - den Kopf ab. Die Tat soll sich schon im Dezember 2008 abgespielt haben - doch erst Jahre später, Anfang 2016, kam sie ans Tageslicht.

Die Staatsanwaltschaft geht von einer unglücklichen Beziehung als Motiv aus. "Die Angeschuldigte wird daher beschuldigt, heimtückisch einen Menschen getötet zu haben", sagte die Staatsanwältin. Laut ihrer Verteidigerin räumt die Angeklagte die Tat ein. Sie machte gestern zunächst umfangreiche Angaben zu ihrem Lebenslauf.

Öffentlichkeit ausgeschlossen

Der Mann, den sie umgebracht haben soll, sei ihre "erste feste große Beziehung" gewesen, sagte sie. Sie habe ihren vier Jahre älteren Freund mit 15 oder 16 kennengelernt. 2007 habe sie ein gemeinsames Kind abgetrieben. Das Opfer sei ein Mann mit zwei Gesichtern gewesen, sagte die Angeklagte während ihrer Ausführungen und sprach von "zwei Menschen". Der eine Mensch sei "wahnsinnig intelligent, sehr humorvoll, gut erzogen" gewesen.

Über den zweiten Menschen wollte sie zunächst nicht sprechen. Denn für die Aussage über ihre Beziehung schloss das Gericht die Öffentlichkeit aus. Die Tat stehe im Zusammenhang mit dem Sexualleben des Paares und berühre daher die Intimsphäre von Täterin und Opfer, entschied der Richter. Insgesamt sind sieben Verhandlungstage für den Prozess angesetzt. dpa

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