Berlin. Bestimmt kennst du Lummerland, die Insel mit zwei Bergen, Jim Knopf und Lukas, den Lokomotivführer. Die Bücher über die beiden Abenteurer sind weltberühmt und wurden viele Male gekauft. Am 1. Oktober kommt auch ein neuer Film mit den Figuren in die Kinos. Autor Michael Ende hat sich die Geschichte vor 60 Jahren ausgedacht. Doch seit einiger Zeit wird über sie auch gestritten.
Einige Menschen sagen: In dem Buch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ gibt es rassistische Stellen. Rassismus bedeutet, dass Merkmale von Menschen wie die Hautfarbe oder der Nachname mit bestimmten Eigenschaften verbunden werden. Egal, ob der Mensch diese Eigenschaften überhaupt hat oder nicht. Oft sind das schlechte Eigenschaften, der Mensch wird also abgewertet.
Bei dem Streit über das Buch geht es vor allem um die Hauptfigur Jim, die schwarz ist. Denn als Jim in Lummerland ankommt, sagt ein Insel-Bewohner etwas über ihn, was eine Beleidigung für schwarze Menschen ist. Es wird in dem Buch nur einmal verwendet, doch das reicht schon, findet Karim Fereidooni. Er ist Rassismus-Forscher und möchte, dass der Verlag die Stelle aus den Büchern streicht oder umschreibt. Zu anderen Stellen sollte es Erklärungen geben. Der Verlag und andere Leute sind dagegen. Eine Politikerin sagt: Man könne nicht im Nachhinein Dinge korrigieren, die vor 100 oder 200 Jahren entstanden seien.
Außerdem wird die Darstellung von Jim kritisiert. Karim Fereidooni erklärt: „Schwarze Menschen werden oft als besonders fremd oder exotisch dargestellt. Dabei sollten sie einfach ganz normal vorkommen, wie alle anderen auch.“
Andere Menschen finden, dass die Geschichte nicht rassistisch sei. Michael Ende hat das Buch vor vielen Jahren geschrieben. Damals hätte man noch nicht so viel über die Verwendung dieser Wörter nachgedacht. dpa
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