Odenwaldschule - Pädagoge war bereits aufgefallen

Schüler: Lehrer "komisch"

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Heppenheim. Der wegen Kinderporno-Verdachts entlassene Lehrer der Odenwaldschule ist bereits seit längerem von der Internatsleitung beobachtet worden. Schüler hätten auf den 32-Jährigen hingewiesen und ihn als "manchmal merkwürdig und komisch" bezeichnet, sagte die Schulsprecherin Gertrud Ohling-von Haken. Näher hätten die Schüler diese Beobachtung nicht beschreiben können. "Wir sind aber jedem der Hinweise nachgegangen."

Die Wohnung des Lehrers war wegen des möglichen Besitzes von Kinderpornos am 9. April durchsucht worden, die Schule hatte dem Pädagogen fristlos gekündigt. "Das ist ein Skandal, der ins gesamte Strickmuster der Odenwaldschule passt", sagt Anwalt Thorsten Kahl, der sich für die Missbrauchsopfer einsetzt. "Es wird immer nur scheibchenweise zugegeben, was schon bekannt ist." Das "Nicht-Zugeben", die "pädophile Struktur" der Schule sei "eine echte Gefahr für die Kinder". An der Schule waren vor Jahrzehnten mindestens 132 Schüler von Lehrern sexuell missbraucht worden. Der Skandal wurde erst viele Jahre später bekannt. Das Internat versprach Veränderungen, um Übergriffe zu verhindern. dpa

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