Geburtstag - Moderatorin Christine Westermann wird 70 / Mannheim liebt sie seit ihrer Kindheit

„Ich freue mich wie Bolle“

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Die Moderatoren der Sendung „Zimmer frei“, Christine Westermann und Götz Alsmann, im Januar 1997. © dpa

Köln/Mannheim. Ihre Stimme ist unverkennbar: Egal, ob sie Prominente interviewt oder etwas vorliest – man muss ihr einfach zuhören. Seit einer gefühlten Ewigkeit ist die Kölner Moderatorin Christine Westermann, die morgen 70 Jahre alt wird, in Radio und Fernsehen präsent – wenn auch inzwischen deutlich seltener, seit dem Aus der WDR-Sendung „Zimmer frei!“ 2016.

Die Show mit Westermann und Götz Alsmann, in der prominente Besucher um ein Zimmer in einer fiktiven Wohngemeinschaft buhlten, genoss bei vielen Zuschauern Kultstatus. Während Alsmann den Clown markierte, entlockte Westermann den Gästen mit ihren fast beiläufigen Fragen mitunter erstaunlich tiefgehende Antworten. Im September 2016 lief nach 20 Jahren die letzte Folge von „Zimmer frei!“.

Der Abschied von der Sendung inspirierte Westermann zu ihrem aktuellen Buch „Manchmal ist es federleicht“, mit dem sie nach Angaben eines Sprechers zurzeit auf Lesereise ist. Es ist bereits das sechste Buch der Autorin, die sich als bekennende Vielleserin auch als Literaturkritikerin einen Namen gemacht hat. So stellt sie regelmäßig im WDR-2-„Buchtipp“ Neuerscheinungen vor, seit 2015 sitzt sie fest in der ZDF-Sendung „Das Literarische Quartett“.

Ihre journalistische Karriere begann die gebürtige Erfurterin nach einem ZDF-Volontariat als Mitarbeiterin bei verschiedenen Radio- und Fernsehsendern. Ab 1983 moderierte sie im WDR-Fernsehen fast 20 Jahre lang zusammen mit Frank Plasberg die „Aktuelle Stunde“. Im WDR-2-Hörfunk war sie unter anderem langjährige Moderatorin der Sendungen „Sonntagsmagazin“ und „Montalk“.

Von Erfurt in die Quadratestadt

Ihrem 71. Lebensjahr sieht Westermann gelassen entgegen. Das Schöne am Älterwerden sei, dass „man schon weiß, wie das geht mit dem Leben. Zumindest besser als mit 20“, teilte sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Ich freue mich wie Bolle auf mein Geburtstagsfest.“ Sie werde mit Freunden in einer kleinen Trattoria feiern. „Und wenn sich dann alle in den Armen liegen und ,Volare’ singen, werden mir vermutlich auch die Tränen kommen – vor Freude und Dankbarkeit. Dass mein Leben so ist, wie es ist. So schön.“

Die Erfurterin ist in frühen Kindheitsjahren nach Mannheim gezogen und dort aufgewachsen. Im Jahr 1968 hospitierte sie in der Redaktion des „Mannheimer Morgen“, zu dem sie sowieso eine Art familiäre Beziehung pflegt. Denn ihre Mutter war jahrelang beim „MM“ angestellt – als Chefsekretärin. Auch in der Sendung „Zimmer frei“ ließ die Journalistin keine Gelegenheit aus, der Quadratestadt ihre uneingeschränkte Liebe zu bekunden. dpa/jor

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