Moskau. Bei verheerenden Wald- und Steppenbränden in Sibirien sind nach Angaben russischer Behörden mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte Bewohner wurden medizinisch versorgt, mehr als 1000 Häuser seien abgebrannt, teilte die Regierung in der russischen Teilrepublik Chakassien mit. Allein dort gab es 15 Todesfälle. Republikchef Viktor Simin sprach in der Hauptstadt Abakan von mehr als fünf Milliarden Rubel Schaden (rund 90 Millionen Euro).
Auch in anderen Teilen Sibiriens brannte es. Behördenmitarbeiter sprachen gestern von etwa 70 Bränden, darunter in der Nähe eines Munitionsdepots in der Baikalregion. Dort starben zwei Menschen, viele Bewohner mussten sich auf eine mögliche Evakuierung vorbereiten. Kremlchef Wladimir Putin ließ sich über die Lage informieren, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow.
Besonders schwer betroffen war die Republik Chakassien. Insgesamt sollen mehr als 600 Menschen medizinische Hilfe beansprucht haben. Die nationale Ermittlungsbehörde in Moskau leitete ein Strafverfahren wegen Fahrlässigkeit ein. Unerlaubtes Abbrennen von Steppengras hatte zu dem Flächenbrand geführt.
Die Lage in der russischen Teilrepublik Chakassien sei jedoch unter Kontrolle. "Alle Brände sind heute gelöscht", hieß es. Überall blieben aber Löschtrupps im Einsatz, weil die Gefahr neuer Feuer bestehe. Meteorologen sagten, dass die Region von der schlimmsten Dürre seit mehr als 60 Jahren heimgesucht werde. dpa
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