Monarchie - Spaniens König untersagt Arbeiten für Privatfirmen / Skandal wie der um seine Schwester Cristina soll sich nicht wiederholen

Felipe stellt neue Regeln für Familie auf

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Felipe VI. will das spanische Königshaus transparenter machen.

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Madrid. Spaniens König Felipe VI. hat seiner Familie untersagt, für private Firmen zu arbeiten. Wie gestern aus Palastkreisen in Madrid verlautete, sieht dies eine Neuregelung vor, die der 46-jährige Monarch gut einen Monat nach seinem Amtsantritt einführte. Sie gilt allerdings nur für den engen Kreis der Familie. Dazu gehörten neben dem Monarchen, Königin Letizia (41), die Töchter des Paares sowie das frühere Königspaar Juan Carlos (76) und Sofía (75).

Die Neuregelung hat vorerst keine konkreten Auswirkungen, weil kein Familienmitglied für Privatfirmen arbeitet. Allerdings hätte die Regelung, wenn es sie in der Amtszeit von Juan Carlos gegeben hätte, möglicherweise eine Verwicklung von Felipes Schwester Cristina in den Finanzskandal um deren Ehemann Iñaki Urdangarín verhindert. Die 49-Jährige war an Firmen ihres Mannes beteiligt, die nach Ermittlungen dazu gedient haben sollen, Steuergelder zu unterschlagen.

Die Finanzen des Königshauses will Felipe von 2015 an alljährlich einer externen Prüfung unterziehen. Damit wolle der Monarch sein Versprechen einlösen, dass im Königshaus mehr Transparenz herrschen soll. "Das Königshaus wird durchsichtiger und für die Gesellschaft zugänglicher", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Efe einen Sprecher. Der König habe außerdem den Auftrag gegeben, bis zum Jahresende einen Verhaltenskodex für die Mitglieder und Angestellten des Königshauses auszuarbeiten.

Felipe VI. nimmt bis Ende des Jahres als König mit dem Gehalt vorlieb, das er als Kronprinz erhalten hatte. Sein Vater Juan Carlos bekommt 293 000 Euro, Felipe erhält etwa 146 000 Euro. dpa

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