Wetter - Erst warm und plötzlich kalt – woher kommt das?

Eisheilige lassen uns im Mai frösteln

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dpa
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Blätter und Äste sind auf dem Großen Feldberg im Taunus gefroren. © dpa

Berlin/Offenbach. Das Wetter hat sich zum Start der Woche von seiner kalten Seite gezeigt. „Wir erwarten in den kommenden Nächten bis Freitag immer wieder Nachtfrost in vielen Regionen Deutschlands“, sagte Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Am Dienstag kann es laut DWD an den Alpen oberhalb von 700 bis 800 Metern sogar Schnee geben. Die Höchstwerte liegen mit 9 bis 15 Grad deutlich unter den Temperaturen vom vergangenen Wochenende. Dazu kann es an den Küsten mitunter stürmischen Böen geben. Aber woher kommt dieser plötzliche Kälteeinbruch?

Dahinter stecken die „Eisheiligen“. Vor allem bei Gärtnern und Winzern waren die „Eisheiligen“ früher gefürchtet. Wenn Polarlufteinflüsse im Mai noch letzte Kälteeinbrüche mit Frost nach Mitteleuropa bringen, droht gerade jungen Pflanzen große Gefahr. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sind solche Frosteinbrüche – verglichen mit früheren Jahren – neuerdings aber immer seltener geworden. Viele Experten sehen die Ursachen nicht zuletzt im Klimawandel.

Der Ausdruck „Eisheilige“ kommt nicht aus der Meteorologie. Der Begriff für die Zeit vom 11. bis zum 15. Mai geht auf den kirchlichen Heiligenkalender und die Prägung des ländlichen Lebens durch die religiösen Feste zurück. Namensgeber sind frühchristliche Bischöfe und Märtyrer: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia, auch „kalte Sophie“ genannt. Es gibt allerdings regionale Unterschiede. 

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