Medienbericht - Spaniens Regent Felipe präsentiert sich gern als sparsam – und lebte doch als Prinz über seine Verhältnisse

Die königlich teure Hochzeitsreise

Von 
Martin Dahms
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Der König von Spanien Felipe VI. und Königin Letizia im Februar. © dpa

Madrid. Wakaya ist eine Südseeinsel des Fidschi-Archipels, und wer sie sehen will, muss reich sein. Bill Gates soll hier schon gewesen sein, Keith Richards und Michelle Pfeiffer. Und „Señor und Señora Smith“, für fünf Tage während ihrer zweieinhalbwöchigen Hochzeitsreise rund um den Globus im Frühjahr 2004. „Wir hatten eine wunderbare Zeit hier“, schrieb Señor Smith ins Gästebuch, „weit weg von der geschäftigen Wirklichkeit.“ Unterschrift: Felipe de Asturias, seinerzeit Kronprinz, heute König von Spanien.

Die Spanier wussten nichts von dieser Reise, bis an diesem Wochenende der britische Telegraph in Einzelheiten darüber berichtete. Vor allem über die finanziellen Aspekte. Felipe und Letizia unternahmen eine Hochzeitsreise, die weit über ihren finanziellen Möglichkeiten lag. Sie flogen von Jordanien über Kambodscha, Fidschi, Samoa, Kalifornien nach Mexiko. Für die Flugtickets zahlten sie 467 500 US-Dollar; hinzu kamen die Übernachtungen, die allein im Wakaya Club 33 000 Dollar kosteten. Zum Glück hatten sie Sponsoren: Felipes Vater, den damaligen König Juan Carlos, und dessen langjährigen Freund, den katalanischen Geschäftsmann Josep Cusí.

Nun könnte es eine Privatangelegenheit sein, ob der Vater den Sohn verwöhnen will. Doch die Enthüllung erschüttert das Bild vom sparsamen König Felipe, der mit den schlechten Angewohnheiten seines Vaters brechen will und erst Mitte März erklärt hatte, dass er von diesem keine Mittel annehmen wolle.

Korrespondent

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