Unwetter

Boot mit Touristen gekentert

Vier Tote nach Unglück auf Lago Maggiore

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dpa
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Ein Hubschrauber bei der Suche nach Vermissten. © -/Vigili del Fuoco/AP/dpa

Sesto Calende. Es sollte eine fröhliche Geburtstagsparty werden auf dem malerischen Lago Maggiore –dann aber brachte ein Unwetter den Tod. Bei einem Bootsunglück auf dem zweitgrößten See Italiens sind am Sonntagabend vier Menschen gestorben. Sie hatten wie etwa 20 andere Leute gefeiert, als plötzlich ein Unwetter aufzog und heftige Windböen ihr angemietetes Hausboot zum Kentern brachten. Die restlichen Passagiere konnten an Land schwimmen oder wurden von den herbeieilenden Rettungsteams aus dem Wasser gefischt.

Für zwei Männer und zwei Frauen aber kam jede Hilfe zu spät – das letzte der vier Opfer wurde erst am Montagmorgen von Tauchern entdeckt und geborgen. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Einsatzkräfte der Küstenwache und der Carabinieri einen schwarzen Plastiksack über einen Steg bei Sesto Calende an Land brachten.

„Großes Gewitter zog auf“

Ein Mann und eine Frau aus Italien, eine Russin sowie ein Mann aus Israel starben. Das teilte die Staatsanwaltschaft der Stadt Busto Arsizio nahe Mailand mit. Das deutsche Generalkonsulat Mailand sagte auf dpa-Anfrage, dass keine Deutschen unter den Todesopfern seien. Israels Außenministerium bestätigte indes den Tod eines etwa 50 Jahre alten Israelis.

Wie viele Menschen genau auf dem Boot waren, war am Montag zunächst noch unklar. Auch ob unter den Geretteten deutsche Staatsbürger sind und ob diese möglicherweise verletzt wurden, blieb offen. Fünf Leute wurden in Kliniken gebracht, laut Ansa aber niemand schwer verletzt. Das Unglück passierte am Abend gegen 19.00 Uhr. „Eigentlich war es gestern ein wunderschöner Tag“, erzählte ein Anwohner vor Reportern. „Aber wir haben gesehen, dass von Mailand her ein großes Gewitter aufzog.“ Der Lago Maggiore liegt nordwestlich der Metropole zwischen der Lombardei und dem Piemont und grenzt im Norden an die Schweiz.

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