Braunschweig. Ein vermeintliches Mordopfer aus Braunschweig ist nach 31 Jahren lebend wieder aufgetaucht. Die heute 55 Jahre alte Frau wurde von der Polizei in Düsseldorf entdeckt, wo sie unter falschen Personalien lebte, teilte die Polizei gestern mit.
Die Braunschweiger Informatikstudentin Petra P. war im Juli 1984 spurlos verschwunden. Die Polizei ging nach ergebnisloser Fahndung von einem Tötungsdelikt aus. Selbst eine Fahndung in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY . . ." brachte 1985 keine Spur. Ein als Mörder eines anderen Mädchens ermittelter Täter hatte sogar gestanden, auch die vermisste Braunschweigerin getötet zu haben. 1989 schließlich wurde die Frau offiziell für tot erklärt.
Identifikation nach Einbruch
Die Wahrheit wurde erst jetzt durch Zufall bekannt, als bei der 55-Jährigen in Düsseldorf eingebrochen wurde und sie bei der Polizei ihren wahren Namen preisgeben musste. Zu ihrem Motiv machte die alleinlebende Frau keine Angaben. Sie erklärte laut Polizei, sie wünsche weiterhin keinen Kontakt zu ihrer im Raum Gifhorn lebenden Familie.
Strafrechtlich ist der Frau nichts vorzuwerfen. Allerdings müsse sie wieder für lebend erklärt werden, sagte ein Polizeisprecher. Es sei kaum vorstellbar, wie sie die ganze Zeit ohne Papiere habe leben können. Sie sei nie in die Situation geraten, sich ausweisen zu müssen, habe sie ausgesagt. dpa
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