Stadtverwaltung

Weniger Flüchtlinge je Unterkunft

125 statt 205 Flüchtlinge in den Anlagen

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mas
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Die Unterkunft am TiB, ausgelegt für bis zu 205 Menschen. © Martin Schulte

Viernheim. Die Zahl der vom Kreis Bergstraße im Mai festgelegten Zuweisungen an die Stadt Viernheim wird aktuell von der Realität unterboten: Es kommen weniger Menschen als erwartet. Die Verwaltungsspitze reagiert nun darauf und reduziert die Zahl von bis zu 205 Personen pro Containeranlage auf 120 bis 125. Das sind rund 40 Prozent weniger als ursprünglich geplant. Das gilt für die im Bau befindliche Anlage neben dem TiB (Treff im Bahnhof) und die geplante Anlage am Heinrich-Lanz-Ring. Das teilten die beiden Dezernenten Bürgermeister Matthias Baaß und Erster Stadtrat Jörg Scheidel nun mit.

Baaß und Scheidel erklärten auf Nachfrage dieser Redaktion, die Entscheidung sei einerseits die Reaktion auf die sinkenden Zuweisungszahlen, anderseits aber auch auf die Sorgen der Anwohner. Sie hatten bei den Infoveranstaltungen zu den Unterkünften am TiB und am Heinrich-Lanz-Ring immer wieder die Gefahr des sozialen Sprengstoffs hingewiesen, wenn so viele Menschen auf engstem Raum untergebracht würden. Die Reduzierung solle eine entspanntere Situation in den Unterkünften ermöglichen, so Baaß und Scheidel.

Es sei erfreulicherweise mittlerweile einer Zahl von 70 Personen gelungen, selbst Wohnungen in Viernheim und Umgebung zu finden. Diese würden der Stadt weiterhin auf ihre Quote angerechnet, ohne dass eine Unterbringung zu gewährleisten sei, sagte Baaß. Selbstredend sei eine erneut wachsende Zahl von Zuwanderern nicht auszuschließen.

Neben den vom Kreis in Viernheim betriebenen Unterkünften unterhält die Stadt bereits in der Lilienthal- und der Industriestraße Unterkünfte in Eigenregie. Mit der am TiB und der am Heinrich-Lanz-Ring werden es vier städtische Unterkünfte sein. Wolle man an der Belegung der Standorte von maximal 60 Prozent festhalten, könnte das mittelfristig eine fünfte Unterkunft erforderlich machen, so Baaß und Scheidel. mas

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