Stadtbibliothek

Klassiker am Vorlesetag in Viernheim

Zum Vorlesetag hat die Stadtbibliothek Viernheim einige Klassiker ausgewählt un den Kindern vorgestellt. Diese hatten anschließend Gelegenheit, zu basteln und sich mit den Büchern auseinanderzusetzen

Von 
Katja Geiler
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Ulrike Hellwig liest vor: Die Geschichte vom kunterbunten Elmar, der ein ganz normaler Elefant sein will, begeistert die Kinder. © Katja Geiler

Viernheim. Erzählungen von allerlei lustigen Figuren warteten am bundesweiten Vorlesetag auf die Besucher im Alter von drei bis sieben Jahren in der Stadtbibliothek in Viernheim. Ulrike Hellwig, Mitarbeiterin der Bibliothek, las am Nachmittag für die Kinder aus bekannten Bilderbüchern vor. Zu jedem Buch gab es noch eine kleine Bastelaktion.

Bei den Büchern, die für Kinder bis zu sieben Jahren gedacht sind, waren Klassiker wie Jim Knopf von Michael Ende und Urmel aus dem Eis von Max Kruse dabei. Davon gab es eine vereinfachte Version mit vielen Bildern.

Nicht nur Elefanten können nicht so leicht aus ihrer Haut

Ein Klassiker ist inzwischen auch Elmar, der Elefant mit dem bunten Würfelmuster, von David McKee. Die Geschichte kam gut an bei den Kindern, denn allein die Farben sind ein Hingucker. Doch Elmar ist das zu viel Farbe, er wäre gerne etwas dezenter und findet Graubeige angemessen. Er lässt sich „elefantenfarben“ anmalen, doch dann kommt er in den Regen und ist schnell wieder bunt. Die anderen merken, wie unglücklich er ist und feiern einen Elmar-Tag, an dem sich alle Dickhäuter bunt anmalen. Außer Zuhören, einer Geschichte folgen und vielleicht das Lesen der ersten Buchstaben lernen die Kinder auch etwas über Farben – und darüber, dass man nicht aus seiner Haut kann.

„Heute Morgen war eine Gruppe mit 14 Vorschulkindern aus dem Kinderdörfel da, in Begleitung von Stephan Schneider, dem ehemaligen Amtsleiter für Kultur und Sport“, berichtete Ulrike Hellwig. Schneider hatte sich im August dieses Jahres nach 32 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. „Ich bin hier mit meinen drei Enkelinnen, die Zwillinge sind drei, die Große ist fünf Jahre alt“, erzählte eine Besucherin. Die Mädchen hatten sich kurz nach Ankunft an den Maltisch gesetzt. „Mein Sohn kommt öfter mit den Kindern hierher und leiht sich Bücher aus. Ich komme aus Schifferstadt, dort gibt es auch solche Aktionen. Zuhause lesen wir ebenfalls viel vor.“ Als ihre eigenen Kinder noch klein waren, nahm die Schifferstädterin sie mit in die Bibliothek, denn das sei wichtig für die Entwicklung, außerdem können die Kinder Spaß haben beim Lesen und Basteln.

Ein weiteres Bilderbuch, das ins Auge fiel, war „Kleiner Drache, große Wut“ von Robert Starling. Der kleine Drache Finn gerät öfter in Rage und speit dann Feuer – zum Beispiel beim Fußballspiel. Das Buch schildert auf amüsante Weise, wie man „Dampf ablässt“ – ohne Wutanfall. Das griff auch das Team der Bücherei auf. Die Kinder konnten Ideen sammeln und sie Finn in eine Sprechblase hineinmalen.

Den bundesweiten Vorlesetag gibt es inzwischen seit 20 Jahren, immer am dritten Freitag im November. „Wir nehmen schon sehr lange daran teil, gefühlt von Anfang an“, meinte Michaela Frößinger, Leiterin der Bücherei. Der Tisch mit den Büchern bleibt die ganze Woche stehen, falls noch mehr interessierte Eltern mit ihren Kindern vorbeikommen und einen Blick hineinwerfen möchten.

Der Vorlesetag ist eine Initiative von Die Zeit, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung. Nach deren Ansicht stärkt Lesen „das Einfühlungsvermögen, lässt in andere Lebenswelten blicken, regt die Fantasie an oder fördert auch den Umgang mit anderen.“

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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