Viernheim. Die asiatische Kampfkunst Muay Thai hat in der Viernheimer Waldsporthalle eine gelungene Premiere gefeiert. Die Thai-Bombs Viernheim hatten zum Drei-Länder-Cup eingeladen und konnten sich über zahlreiche Teilnehmer, aber auch über viele Zuschauer freuen. Talente aus Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz stiegen bei der dem Kickboxen ähnelnden Sportart in den Ring.
Das Veranstalterteam mit Timm Clausen, Oliver Ernst und Simon Heeger war sehr zufrieden mit dem ersten Event dieser Art in Viernheim und bedankt sich besonders bei den vielen Helferinnen und Helfern, die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben.
Besonders erfreulich sei aus Veranstaltersicht gewesen, dass Julian Täubert, der ehemalige A-Klassekämpfer und Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im Muay Thai, seinen ersten Auftritt als Mitglied des Trainerteams der Thai-Bombs-Viernheim hatte.
Im Ring konnten die Kämpfer des Gastgebers einige Erfolge erzielen. Milad Ahmad gewann gegen Saber Khalli von Pro Fighting Lampertheim nach Punkten ebenso wie Ivon Lacheva gegen Lrna Grünhagen vom Treverer Fighter Kaiserslautern. Auch Nico Oehlschläger konnte gegen Vincent Schmitz vom Hapkido Thaibox Center Friedrichsdorf einen Punktsieg feiern.
Beyza Ülker zeigt ein Feuerwerk an verschiedenen Techniken
Den besten Kampf zeigte Beyza Ülker von den Thai-Bombs Viernheim gegen Laura Volk von den Thai-Bombs Mannheim. Bei der überragenden Vorstellung präsentierte die Viernheimerin ein Feuerwerk an Muay-Thai-Techniken.
Nicht von Erfolg gekrönt waren die Auftritte von Aleksander Chakarov gegen Yasin Ocak von Bodyshock Gießen und Amir Hossein Salimi gegen Muhammed Davlatov vom TSV Langenau. Für Diskussionen sorgte die Niederlage von Hoshmand Ahmad gegen Ivo Hefter von den Thai-Bombs Mannheim. Sogar die Gegenseite schüttelte beim umstrittenen Urteil die Köpfe, denn Hoschmand hatte einen tollen Kampf gezeigt und nach Meinung der Experten auf den Zuschauerrängen die besseren Treffer gesetzt.
Insgesamt hat das Kampfgericht unter der Leitung vom Marcello Lombardi aber einen tollen Job gemacht. Ebenso Roland Bode, der als Moderator und Ringsprecher durch die Veranstaltung führte. Die Stimmung unter den Teilnehmern und den gut 300 Besuchern war hervorragend. Alle Sportlerinnen und Sportler sowie die Trainerteams waren von der Veranstaltung angetan.
Sportart seit rund 20 Jahren in der Region etabliert
Bei dieser Sportart, die in ihrer südostasiatischen Heimat als Volkssport gilt und mitunter über 80 000 Besucher bei Großveranstaltungen in Fußballstadien begeistert, wird mit Brustschutz, Schien- und Ellenbogenschonern gekämpft. In der Rhein-Neckar-Region hat sich das Muay Thai vor 20 Jahren etabliert. Die Mannheimer „Fight Night“ gehört zu den größten ihrer Art in Deutschland.
Seit acht Jahren arbeiten Timm Clausen und Simon Heeger als Trainer im Viernheimer Verein mit zahlreichen Talenten. Dazu zählen beispielsweise Milad Ahmad und Ivon Lacheva, die auf überregionalen Wettkämpfen schon Erfolge feiern konnten.
Muay Thai wird in Deutschland häufig auch als Thaiboxen bezeichnet. Entsprechend sind auch besondere Rituale zu beachten. Muay Thai blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück und wird in Thailand als Volkssport vor einem großen Publikum ausgeübt. Seit den 1990er Jahren erfreut sich Muay Thai auch in Europa immer größerer Beliebtheit.
Der Sport gilt aufgrund seiner harten Techniken, besonders des Einsatzes von Knien und Ellenbogen, als härtester Ringsport und kann auf Wettkampfniveau nur von gut trainierten Sportlerinnen und Sportlern ausgeübt werden. Trotz der Intensität unterliegt Muay Thai einem klaren Regelwerk, schwere Verletzungen sind selten. Besonders die Beziehung zwischen Kämpfer und Trainer und der Respekt vor der Wettkampfstätte sind sehr wichtig und werden vor dem Kampf durch den Ritualtanz Wai Kru ausgedrückt.
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