Viernheim. Viernheim entwickelt sich immer mehr auch zu einer Musikstadt. Immer wieder gibt es Livekonzerte wie auf der Sommerbühne, bei Vereinsfesten und in Gaststätten wie dem Hannesbräu oder im Deutschen Haus. Erst vor Kurzem hat sich der Musik-Treff Viernheim (MTV) formiert und war beim Stadtfest im Einsatz. Am vergangenen Samstag war das „Deitsche“, wie man das Wirtshaus am Ende der Weinheimer Straße in Viernheim liebevoll nennt, Veranstaltungsort, als mit den Good Old Boys einige Stammgäste den guten Ton angaben.
Die fünf älteren Jungs um Holger „Hoschek“ Helfrich treiben dort schon seit vielen Jahren ihr musikalisches Unwesen, sehr zur Freude der einmal mehr begeisterten Musikfreunde im Hinterhof des Wirtshauses von Michael Wunderle. In und vor der „Scheier“, auf hochdeutsch Scheune, kam schnell beste Stimmung auf. Das Repertoire der Band ist breit gestreut. So war für jeden Gast etwas dabei.
Zu hören gab es als Reminiszenz an das Deutsche Haus auch eine modifizierte Strophe des Neue-deutsche-Welle-Klassikers „Schickeria“ von der Spider-Murphy-Gang. Darin heißt es: „Ja in Verne gibt’s e Kneipe, die muss ganz was B’sondres sein. Da lassen’s solche Leit wie di und mi erst gar net nei, in d’Schickeria“. Eine tolle Idee der Good Old Boys, auch wenn im Deitsche seit über 130 Jahren jeder Gast willkommen ist.
Älteste Newcomer-Band mit breitem Repertoire
Die Good Old Boys bezeichnen sich selbst als die wohl „älteste“ Newcomer-Band Viernheims. Sie verfügen über ein musikalisch vielfältiges Repertoire mit Liedern verschiedener Stilrichtungen wie Blues und Rock, Country und Western, aber auch Deutschsprachiges und Swing.
Die „älteren Herren“ haben sich 2013 zusammengefunden und spielen, was ihnen und dem Publikum Spaß macht. Dazu zählten am Samstagabend jede Menge Klassiker wie „Bad, Bad Leroy Brown“ von Jim Croce, „Sunny Afternoon“ von The Kinks, „Drivers Seat“ von Sniff ‘n‘ The Tears, „Love Is Like Oxygen“ von The Sweet, „Beds Are Burning“ von Midnight Oil, „TNT“ von AC/DC, „Verdamp lang her“ von BAP, „Sternenhimmel“ von Hubert Kah oder „Unknown Stuntman“ von Lee Majors, Erkennungsmelodie der US-Fernsehserie „Ein Colt für alle Fälle“.
Holger Helfrich (Bass, Kazoo), Patrick Elling (Gitarre, Ukulele), Stefan Reinhardt (Gitarre), Stefan Thomas (Schlagzeug) und Thomas Lantz (Gitarre, Keyboard, Banjo), die allesamt auch als Sänger die Mikrofone benutzten, griffen bei ihrem Heimspiel einmal mehr tief in die Kiste mit den Hits aus den vergangenen Jahrzehnten.
Dass das Deutsche Haus eine gastronomische Institution in Viernheim ist, das zeigt auch ein Blick in die Speisekarte. Wer sich einen Hawaii Toast, Strammer Max, Leberknödel oder Schnitzel in mehreren Variationen gönnen und dazu ein Vernemer Bier aus dem Hannesbräu genießen möchte, der ist in der Kultkneipe, wo auch das letzte Weizenbier vor der Autobahn ausgeschenkt wird, am richtigen Platz.
Ein Besuch im Deutschen Haus lohnt sich auf jeden Fall wieder am Samstag, 14. September. Dann gastiert dort mit der Rockhouse Family nämlich erneut eine Viernheimer Band, die ebenfalls schon zahlreiche Auftritte in der Gaststube und in der Scheier hatte.
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