Viernheim. Von Othmar Pietsch
Der Vereinsfrühschoppen gehört in Viernheim schon seit vielen Jahren zum festen Programm, mit dem man von städtischer Seite aus Ehrenamtler bei ihrer freiwilligen Arbeit unterstützen und Kontakte knüpfen möchte. So auch am vergangenen Sonntag, als im Treff im Bahnhof (TiB) die 33. Auflage stattfand. Auf der Tagesordnung standen Versicherungen, Vereinshandbuch und Freiwilligentage. Die Themen hatten über 30 Personen angelockt, darunter aber nur vier Frauen. Stammtische scheinen also auch außerhalb Bayerns noch eine Männerdomäne zu sein.
Bürgermeister Matthias Baaß freute sich über das große Interesse. „Man hat die Möglichkeit zurückzuschauen, viel wichtiger ist es aber, den Blick nach vorne zu richten“, stellte er fest. Versicherungsfachmann Jens Heinen, der sich als erster Vorsitzender des Männergesangvereins von 1846 in der Vereinswelt bestens auskennt, gab Ratschläge und Tipps, mit welchen Versicherungen sich Vereine schützen können. „Dazu gehören Haftpflicht, Unfall, Rechtsschutz und Sachversicherung. Bei Bedarf eine Gebäudeversicherung und eine für Veranstaltungen, in der die Helfer mit eingeschlossen sind“, so Heinen.
Handbuch als „Leitfaden von Vereinen für Vereine“
Auch bei durch den Verein angeordneten Reisen sollte man sich absichern. Natürlich seien manche Vereine teilweise durch ihre übergeordneten Verbände versichert. Im Extremfall haftet der geschäftsführende Vorstand sogar mit seinem Privatvermögen. „Deshalb sollte jeder verantwortungsvolle Vereinsvorsitzende den aktuellen Status prüfen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.“
Harald Hofmann vom Amt für Kultur, Bildung und Soziales griff als Thema das Vereinshandbuch auf, das demnächst herausgegeben werden soll. Die aktuelle Fassung war in einer Projektgruppe besprochen und den Vereinsvertretern im Vorfeld zugesandt worden, um mögliche Verbesserungsvorschläge noch zu berücksichtigen. „Das Handbuch soll prägnant und einfach gehalten sein, leicht verständlich und nicht zu viel ins Detail gehend. Dort sind aber auch gute Beispiele aus Viernheimer Vereinen aufgeführt. Natürlich können in so einer Broschüre nicht alle Belange berücksichtigt werden“. Für Matthias Baaß ist es „ein Leitfaden von Vereinen für Vereine“.
Auf gute Resonanz ist die Änderung beim Freiwilligentag der Metropolregion gestoßen, der auf mehrere Tage ausgedehnt wurde. So konnten Vereine und Organisationen auch unter der Woche noch Projekte durchführen. Ein gutes Beispiel lieferte die Abteilung Fußball des TSV Amicitia, der sich das Waldstadion als Sanierungsgebiet ausgesucht hatte. „Wir konnten zuletzt nie an den Freiwilligentagen teilnehmen, weil an den Samstagen Spielbetrieb stattfindet. Durch die Ausweitung wurden jetzt gleich mehrere Maßnahmen in Angriff genommen, an denen die Aktiven von den Jugendmannschaften bis hin zu dem alten Herren beteiligt waren“, erläuterte Abteilungsleiter Volker Wendt anhand einer Bilderschau.
Auch beim Eis- und Rollsport-Club (ERC) ist die Änderung gut angekommen. „Wir haben mehr Unterstützung erhalten und konnten unsere Vorhaben besser umsetzen“, so Vorsitzende Annett Koscielny. Deshalb wird darüber nachgedacht, das ausgedehnte Format auch für die alljährlichen Viernheimer Freiwilligentage zu übernehmen.
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