Viernheim. Die Vesperstube des katholischen Sozialzentrums in Viernheim war gut gefüllt, als die Hobbymechaniker der Fahrradwerkstatt von Makerspace jede Menge Geld verteilten. Auch diesmal waren bei den Radbasaren im Laufe des Jahres wieder 10 000 Euro zusammen gekommen, die jetzt an fünf soziale Organisationen Viernheims weitergegeben wurden. „Es war ein sehr erfolgreiches Jahr. Wenn unser nächster Basar Mitte Oktober ähnlich gut läuft, dann könnte es einen neuen Einnahmerekord geben“, hatte Hubert Bundschuh, Sprecher des Projekts, eine Überraschung parat.
Die recht aktive Fahrradreparaturgruppe wurde einst noch als Weltverbesserer abgetan, haben ihre Idee aber über viele Jahre mit Leben erfüllt. Weil die Hobbyschrauber ehrenamtlich arbeiten, können die Erlöse aus Reparatur und Verkauf an Organisationen in Viernheim gespendet werden. Diesmal war das Rekordergebnis des Vorjahres erneut erreicht. „Wir haben auch zuletzt wieder einige Radbasare erfolgreich ausgerichtet und konnten dabei einmal mehr viele vorzeigbare Fahrräder anbieten. Der Erfolg liegt natürlich auch an der großen Bereitschaft der Viernheimer, ihre ausgedienten Räder an uns zu übergeben. Wir haben sogar Spender von außerhalb“, erklärt Hubert Bundschuh die stolze Spendensumme. An Arbeit dürfte es dem Team auch künftig nicht mangeln. Was fehlt, ist aber eine größere Lagerfläche, um die Räder abstellen zu können.
Herbert Kohl durfte diesmal eine Spende in Höhe von 2000 Euro für die Viernheimer Tafel in Empfang nehmen. Die Arbeit für die gut 100 ehrenamtlichen Helfer hat in den vergangenen Monaten weiter zugenommen. „Die Zahlen unserer Kunden sind förmlich durch die Decke gegangen. Angesichts der zu erwartenden neuen Flüchtlinge müssen wir mit weiteren Steigerungen rechnen“, sieht Kohl die Tafel noch mehr gefordert. Die Spende komme zum richtigen Zeitpunkt, denn ein Fahrzeug muss zur Reparatur in die Werkstatt, und ein Gefrierschrank hat seinen Geist aufgegeben.
Der Eine-Welt-Kreis, der gerade seinen 30. Geburtstag gefeiert hat, unterstützt schon seit vielen Jahren das Patenschaftsprojekt im brasilianischen Rondopolis und Hunger leidende Menschen in Sri Lanka. „Da hilft uns eine solch stattliche Summe natürlich enorm. Es ist unglaublich, welche Leistungen hier in der Fahrradwerkstatt erbracht werden“, lobte Sonja Ott die Akteure.
Auch der burkinische Freundschaftsverein Yaa Soma weiß schon ganz genau, was er mit den 2000 Euro macht. Man unterstützt damit Exzellenztage an Schulen, bei denen die besten Absolventen ausgezeichnet werden. „Preise sind unter anderem Fahrräder, auf die nicht nur die Kinder, sondern die ganze Familie stolz ist“, schildert Helga Winkenbach.
Kinderschutzbund will weitere Spielmöglichkeiten schaffen
Der Kinderschutzbund will den jungen Bewohnern Viernheims helfen. „Wir möchten demnächst auch an anderen Unterkünften Spielmöglichkeiten schaffen, ähnlich wie am ehemaligen Rhein-Neckar-Hotel“, so die Vorsitzende Angelina Mandel.
Erneut bedacht wurde auch der Förderverein „Stand up for Africa“, der sich um notleidende Menschen in Namibia kümmert. Vor Ort sollen die bestehenden Gebäude und Einrichtungen saniert werden. Auch das Sozialzentrum bekam 2000 Euro. „Wir haben endlich unser Dach dicht bekommen. Dort soll Anfang 2025 eine Photovoltaikanlage installiert werden, um unsere doch enormen Stromkosten zu verringern,“ will Jürgen Gutperle das Sozialzentrum nachhaltig ausrichten.
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