Die großen Fußspuren im Erdgeschoss sind nicht zu übersehen. Sofort bleiben die Besucher stehen, lesen die Aussagen auf den bunten Füßen und überlegen: „Wie oft nehme ich das Rad statt das Auto? Verzichte ich auf Plastiktüten? Wann kaufe ich welches Gemüse ein?“ Sie rechnen die Punktzahlen zusammen und ermitteln so ihren ökologischen Fußabdruck.
Das Museum Viernheim hat gemeinsam mit den Vereinen Eine-Welt-Kreis und Yaa Soma Freundeskreis Burkina Faso zum Museumscafé eingeladen. Aufgrund der Witterung werden die Aktionen aber vom Museumsgarten in das Gebäude verlegt. Dort informieren die Vereine über ihre Aktivitäten und aktuelle Projekte, während das Museumsteam mit Kaffee und Kuchen für das leibliche Wohl sorgt. Die Freizeittrommelgruppe Viernheim unter der Leitung von Ingrid Morweiser-Sadik gibt unüberhörbar den Startschuss für den Nachmittag.
Der Verein Yaa Soma berichtet von seinen Schulprojekten in Burkina Faso. Die Ausstellung „Schau – Fenster nach Burkina Faso“ erklärt mit Bildern und Exponaten das Leben und den Schulalltag in Burkina Faso. Einige Tätigkeiten können die Museumscafé-Besucher ausprobieren: Hirse stampfen, ein Baby mit einem Tuch tragen oder Lasten auf dem Kopf tragen.
Ein besonderer Esstisch ist im Obergeschoss gedeckt, mit Daten und Fakten statt Teller und Besteck. Was kommt in den USA in einer Woche auf den Tisch, was essen Familien in China, wie ernähren sich Menschen in Mali? Die Präsentation „So isst die Welt“ macht deutlich, wie leicht oder schwer es für Menschen in verschiedenen Regionen der Erde ist, an Nahrung zu gelangen – und was sie für ihren Bedarf bezahlen müssen. Da werden für eine deutsche Familie rund 375 Euro für Lebens- und Genussmittel gezählt und für die Menschen im Flüchtlingscamp im Tschad gerade mal ein Euro. Umso geringer das Budget, umso kleiner und unbequemer ist auch der Stuhl, der am jeweiligen Platz um den Esstisch steht.
Der Eine-Welt-Kreis feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen und rückt im Rahmen des Museumscafés sein Engagement für eine gerechtere und nachhaltigere Welt in den Blickpunkt. Dazu gehört auch, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen.
Bei der Aktion „Teste deinen ökologischen Fußabdruck“ kann jeder sein Nutzerverhalten in den Bereichen Energie, Konsum, Ernährung und Mobilität prüfen und ausrechnen, wie viel er für Umweltschutz und Nachhaltigkeit tut. Tipps für einen veränderten Lebensstil liefert die Mitmachaktion auch – bewusster essen, gesünder bewegen, clever heizen, Abfall vermeiden oder überlegter einkaufen: Zum Beispiel nachhaltig produzierten und fair gehandelte Waren und Lebensmitteln im Weltladen in der Rathausstraße.
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