Streik

24-Stunden-Streik: Beschäftigte bei Coca Cola Mannheim fordern faire Löhne

Bundesweit legen Beschäftige von Coca-Cola ihre Arbeit für eine bessere Bezahlung nieder. Auch auf den Standort Mannheim kommen Streiks zu.

Von 
Jakob Walter
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Weil es in der Tarifrunde mit dem Getränkekonzern hakt, ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Mitarbeiter in Norddeutschland zum Ausstand auf. © Sina Schuldt/dpa

Mannheim. Knapp 500 Beschäftigte des Mannheimer Coca-Cola Standortes legen ab Mittwochabend für 24 Stunden ihre Arbeit nieder, um für faire Löhne zu streiken. Das teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Der Warnstreik beginnt laut Mitteilung um 22 Uhr und soll bis Donnerstagabend, 22 Uhr, andauern. Auch Beschäftigte der Standorte in Mörfelden-Walldorf und Mainz reisen für eine zentrale Streikversammlung nach Mannheim.

Konkret fordert die NGG für die rund 7.000 Beschäftigten bei Coca-Cola Deutschland eine Vorweganhebung um 150 Euro auf alle Entgelte, fünf Prozent mehr Lohn sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 120 Euro in allen Ausbildungsjahren. „Dass Coca-Cola für 2025 keinerlei Lohnerhöhung vorsieht und erst 2026 magere 1,5 Prozent anbieten will, ist eine Provokation. Besonders verwerflich ist, dass die Auszubildenden komplett leer ausgehen sollen“, sagt dazu Gewerkschaftssekretärin Stephanie Albicker.

Zweite Verhandlungsrunde am 10. November

Bisher befindet sich die NGG mit Coca-Cola Deutschland in Verhandlungen. Die zweite Runde findet nach derzeitigem Stand am 10. November statt. „Wenn sich Coca-Cola in den Verhandlungen nicht bewegt, werden wir die Streiks ausweiten – und zwar so lange, bis ein faires und gutes Angebot auf dem Tisch liegt“, betont Albicker.

Das Unternehmen teilte mit, dass es in diesem Jahr bereits seit März eine Entgelderhöhung von rund 3,5 Prozent (monatlich 170 Euro) umgesetzt habe. Seit 2023 seien außerdem die Tarifentgelte insgesamt um 670 Euro pro Monat erhöht worden. Zusätzlich habe das Unternehmen der Belegschaft in der hohen Inflationsphase zwischen 2021 und 2023 mit einem Inflationsbonus von 3.000 netto ausgezahlt.

„In den vergangenen erfolgreichen Jahren haben wir die Leistungen unserer Belegschaft mit hohen Entgeltabschlüssen anerkannt. Diese höheren Personalkosten tragen wir dauerhaft – in erfolgreichen Jahren genauso wie in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wie diesen, die durch Kaufzurückhaltung und weiter steigende Kosten geprägt sind. Wir haben unser Angebot daher bewusst so gestaltet, dass es sowohl die aktuell herausfordernde wirtschaftliche Lage als auch die bereits geleisteten hohen Entgeltabschlüsse der vergangenen Jahre berücksichtigt“, sagte Kathrin Flohr, Geschäftsführerin People & Culture und Arbeitsdirektorin bei Coca-Cola Europacific Partners Deutschland.

Redaktion Online-Redakteur, zuständig für redaktionelle Videos

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