Region. An den Osterfeiertagen sind Gottesdienstbesuche für die Menschen in Baden-Württemberg , Rheinland-Pfalz und Hessen möglich. Die Christen im Südwesten können nach dem Einlenken der Regierung nun also doch Präsenzgottesdienste an Ostern feiern. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger reagierte am Donnerstag erleichtert. In einem Brief an die katholischen Pfarrgemeinden schrieb er, Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sei auf die Kirchen zugegangen. Kretschmann traue ihnen zu, "in bewährter und damit verantwortungsvoller Weise den bisher eingeschlagenen Weg" mit strengen Hygienekonzepten in den Gottesdiensten weiterzugehen.
Der Sprecher der evangelischen Landeskirche in Württemberg, Oliver Hoesch, sagte der "Heilbronner Stimme", dass viele Gemeinden für Karfreitag und Ostern ohnehin auch digitale Gottesdienste anböten, so wie dies auch an Weihnachten der Fall war.
Mit Masken und ohne Gesang in Rehinland Pfalz
Bei den anstehenden Gottesdiensten der Kar- und Osterwoche wird es auch im Bistum Mainz keine weitergehenden Einschränkungen geben. "Ich bin froh und dankbar, dass wir in diesem Jahr Ostern in Gemeinschaft feiern dürfen - wenn auch mit der seit Monaten stark eingeschränkten Zahl an Gottesdienstbesuchern", teilte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Donnerstag mit. Für die Durchführung von Präsenzgottesdiensten würden nach wie vor die strengen Regelungen gelten, die sich bereits bei der Feier der Weihnachtsgottesdienste bewährt hätten.
Präsenzgottesdienste seien für viele Menschen Halt und Stütze in diesen Zeiten und die Ostertage der wichtigste Festkreis für Christen, hieß es weiter. Man feiere in kleinen Gruppen, in großen Räumen, ohne Gesang der Gemeinde, mit Masken, Abstand und Desinfektion. Je nach Entwicklung der Inzidenzwerte in einzelnen Landkreisen könne es unterschiedliche Regelungen geben. Hier müssten sich die Pfarreien mit den örtlichen Behörden abstimmen und dann gegebenenfalls ganz auf Präsenzgottesdienste verzichten.
Das Bistum will die Gottesdienste am Gründonnerstag, Karfreitag, die Osternacht sowie den Gottesdienst am Ostersonntag aus dem Mainzer Dom live auf seiner Internetseite streamen.
Hessen mit Regeln wie an Weihnachten
Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) einigte sich am Donnerstag mit den Spitzen der Evangelischen Kirchen und der Katholischen Bistümer auf eine Corona-Regelung wie zu den vergangenen Weihnachtsfeiertagen. Danach gelten für den Besuch einer Kirche das Einhalten des Mindestabstandes von 1,5 Metern, entsprechende Hygienemaßnahmen, die Maskenpflicht, eine Kontaktdatenerfassung sowie ein Anmeldeerfordernis zu den besonders gut besuchten Gottesdiensten. Darüber hinaus soll nicht gemeinsam gesungen werden, teilte die Staatskanzlei in Wiesbaden mit.
"Die christlichen Kirchen haben seit einem Jahr mit erfolgreichen Hygienekonzepten, vielen digitalen Angeboten und einem hohen Maß an Eigenverantwortung bewiesen, dass Gottesdienste auch in den Zeiten der Corona-Pandemie durchgeführt werden können", sagte Bouffier. Mit diesen Corona-Regeln werde eine Möglichkeit geschaffen, das Osterfest zu feiern und dennoch vorsichtig zu sein.
Bund und Länder hatten ursprünglich beschlossen, die Kirchen zu bitten, Gottesdienste nur online anzubieten. Dies hatte zu Protesten geführt. (mit dpa)
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