Mannheim. Jeden Tag prasseln auf uns alle Nachrichten aus den unterschiedlichsten Richtungen und über die verschiedensten Kanäle ein. Aber welchen Quellen kann man vertrauen? Wie lassen sich Informationen richtig einordnen? Eine repräsentative Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen zeigt, dass regionale Tageszeitungen und Nachrichtensendungen des öffentlichen Rundfunks höchstes Ansehen in Sachen Glaubwürdigkeit genießen. Der „Mannheimer Morgen“ ist sich dieser Verantwortung bewusst und arbeitet schon seit Jahren bei „Klasse Kids“ mit Grundschulen zusammen. Nun gibt es „Faktenchecker“, ein Projekt zur Förderung der Medienkompetenz in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung.
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Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen und Berufsschulen sollen bei „Faktenche-cker“ lernen, wie man sich richtig und verlässlich über Ereignisse und Entwicklungen informiert. Das Projekt soll dazu animieren, Verantwortung in Schule, Betrieb und Gesellschaft zu übernehmen, aber auch ein Bewusstsein für Land und Leute in der Region entwickeln. Das Projekt dauert ein Schuljahr lang.
In dieser Zeit erhält jeder Teilnehmer und jeder Teilnehmerin einen persönlichen, digitalen „Mannheimer Morgen“-Zugang über das Smartphone oder Tablet. Zum Beginn der Projektphase gibt es einen Eingangstest. Anschließend starten über ein Quiztool Quizrunden, in denen Fragen zu aktuellen Themen gestellt werden. Zudem gibt es eine Unterrichtseinheit durch die „MM“-Redaktion unter dem Motto „Schreibwerkstatt“. Nach einem Abschlusstest werden die beste Klasse und die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Exkursion eingeladen.
Allgemeinwissen verbessern
In diesem Jahr nehmen das Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium, die Max-Hachenberg-Schule und die Friedrich-List-Schule teil - mit insgesamt etwa 200 Schülerinnen und Schülern. Unterstützt wird das Projekt von der Volksbank Rhein-Neckar. Pressesprecher Thomas Gleßner sieht das gesellschaftliche Engagement vor Ort als ein persönliches Anliegen der Genossenschaftsbank. Deshalb unterstütze die Bank auch zahlreiche Institutionen, Vereine und Projekte im Geschäftsgebiet.
Es ist ganz wichtig zu wissen, dass die Jugendlichen einordnen können, was sie da tagtäglich lesen.
„Das Projekt ,Faktenchecker’ des ,Mannheimer Morgen’ stärkt die Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Sach- und Fachthemen. Es trägt dazu bei, alltagsrelevante Sachzusammenhänge und Zeitgeschehnisse besser zu verstehen. Schülerinnen und Schülern ermöglicht es, individuelle Interessen zu verfolgen, sie weiterzuentwickeln sowie aktuelle Themen in Diskussionen mit Mitschülern zu vertiefen“, sagt Gleßner. „Es ist ganz wichtig zu wissen, dass die Jugendlichen einordnen können, was sie da tagtäglich lesen“, erläutert Dieter Schwab, der das Projekt für den „Mannheimer Morgen“ betreut. In den vergangenen Wochen hatte er alle teilnehmenden Schulen persönlich besucht. In erster Linie sollen die Schüler regelmäßig die Tageszeitung lesen: Das monatliche Online-Quiz zeigt dann, was die Teilnehmer aus der Lektüre mitnehmen.
Die Tests werden von Wolfgang Berger von der Landeszentrale für politische Bildung vorbereitet und ausgewertet. Sie erfolgen auf einer internetbasierten Software. Die Fragen stammen stets aus dem Zeitraum zehn Tage vor Testbeginn und beziehen sich auf Inhalte der Tageszeitung.
Besuch aus der Redaktion
Die Themen werden dabei aus den wichtigsten Berichten verschiedener „Wissenskategorien“ (Politik, Kultur und Vermischtes, Wirtschaft, Sport, Lokales) entnommen. Wer lese, verbessere seine Sprachfähigkeiten und sein Allgemeinwissen. Darüber hinaus lerne man, sich richtig und verlässlich über Ereignisse und Entwicklungen auf lokaler und regionaler, aber auch nationaler und internationaler Ebene zu informieren, meint Dieter Schwab. Wichtig sei zudem das Thema Allgemeinwissen - nicht nur mit Blick auf Weltpolitik oder Wirtschaft, sondern ganz besonders auch auf lokaler und kommunaler Ebene.
Während des Projekts kommt auch Besuch aus der „MM“-Redaktion vorbei. Im Mittelpunkt steht dabei eine „Schreibwerkstatt“, in der die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit dem Schreiben von Meldungen und Texten für die Tageszeitung vertraut gemacht werden. Projektredakteur Stephan Eisner hat in insgesamt neun Klassen zusammen mit den Schülerinnen und Schülern aus nüchternen Fakten, eingestreuten Gerüchten und Empfindungen einen seriösen Pressetext erarbeitet, der so auch in einer Zeitung stehen könnte.
Zudem wird an diesem Tag über das Thema „Fakenews“ diskutiert. Ausführlich setzt sich dann noch ein Workshop der Landeszentrale für politische Bildung mit dem Thema auseinander.
Weitere Informationen unter faktenchecker@mamo.de
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