Friesenheimer Insel

Feuer im Mannheimer Hafengebiet: 100.000 Euro Schaden bei Brand in Recyclingfirma

Die Feuerwehr ist am Mittwoch bei einem Brand im Mannheimer Ölhafen gefordert gewesen. Die Hitze machte den Einsatzkräften zusätzlich zu schaffen. Erst am Donnerstagmittag waren die Löscharbeiten beendet.

Von 
Kai Plösser
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Die Feuerwehrleute beim Einsatz auf der Friesenheimer Insel. © Kai Plösser

Mannheim. Nicht nur gegen die Flammen haben die Feuerwehrleute bei einem Großbrand in einem Entsorgungsbetrieb in Mannheim angekämpft, sondern auch gegen die Hitze. Das Feuer in der Otto-Hahn-Straße auf der Friesenheimer Insel war am Mittwochnachmittag aus bisher noch unbekannter Ursache ausgebrochen, wie Nikolai Bodirsky-Pfeiffer, Einsatzleiter der Feuerwehr, vor Ort sagte.

Die Löscharbeiten im Mannheimer Ölhafen zogen sich durch die Nacht und dauerten schließlich bis zum frühen Donnerstagmittag an, ehe die Feuerwehr den Einsatz für beendet erklärte. Nach Angaben eines Polizeisprechers entstand vorläufigen Schätzungen zufolge ein Schaden von rund 100.000 Euro. Verletzte gab es keine. Dem Sprecher zufolge waren zunächst gepresste Papierwürfel in Brand geraten. "Die brennen wie Zünder bei dem Wetter", sagte er.

Die Berufsfeuerwehr war am Mittwoch gegen 16.25 Uhr alarmiert worden. „Es war relativ schnell klar, dass es sich um Abfallballen handelt, die brennen. Die ersten Kräfte auf der Anfahrt haben auch direkt die starke Rauchentwicklung bestätigt“, berichtete Bodirsky-Pfeiffer. Die dunkle Rauchwolke, die sich durch den in Brand geratenen Mischabfall entwickelt hatte, war unmittelbar nach Ausbruch des Feuers über der Stadt weithin sichtbar. Entsprechend seien die Alarmstufe erhöht und weitere Kräfte in Bewegung gesetzt worden.

Im Einsatz waren die Berufsfeuerwehr mit allen drei Feuerwachen und mehrere Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr. Rund 130 Kräfte waren nach Angaben der Feuerwehr in der Anfangsphase des Brandes im Einsatz, später habe die Zahl reduziert werden können. Neben der Feuerwehr waren auch der Rettungsdienst und die Polizei vor Ort.

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Brand in Mannheimer Hafengebiet: Hitze sorgt für Ausnahmesituation bei der Feuerwehr

„Massiv gebrannt“ habe es in der ersten Phase des Einsatzes. Erschwerend hinzugekommen sei, dass es zunächst Probleme bei der Wasserversorgung gegeben habe. Nachdem diese mit einem Feuerlöschboot auf dem Rhein und mit einem Spezialpumpensystem gelöst wurden, konnten die Einsatzkräfte die Flammen in Angriff nehmen. Unter der Schutzkleidung nicht die angenehmste Aufgabe bei Temperaturen um die 38 Grad Celsius. Ein Feuerwehrmann habe deswegen im Verlaufe des Einsatzes wegen Kreislaufbeschwerden vom Rettungsdienst behandelt werden müssen, berichtete Bodirsky-Pfeiffer.

In einem Entsorgungsbetrieb war das Feuer auf der Friesenheimer Insel ausgebrochen. © René Priebe

„Nachdem die ersten Kräfte die Verhinderung der Ausbreitung in Angriff genommen haben, trat relativ schnell die Hitzeerschöpfung ein“, erzählte der Einsatzleiter. „Wir mussten erste Kräfte relativ schnell auslösen.“ Im Normalfall würden die Kräfte nach einer Phase der Erholung wieder eingesetzt. Bei der Hitze sei das aber nicht möglich. „Gerade die Kräfte in der Erstphase, die wirklich stark gefordert waren, müssen wir komplett auslösen“, betonte Bodirsky-Pfeiffer. Entsprechend seien weitere Kräfte von den Freiwilligen Feuerwehren nachgefordert worden.

Wie es den Einsatzkräften erging, war ihnen anzusehen. Die Schweißperlen standen auf der Stirn. Manche ließen sich auf den Boden nieder und nahmen reichlich Wasser zu sich. „Eine weitere Herausforderung war es, Verpflegung aufzubauen, sodass alle genug zu trinken zur Verfügung haben“, betonte der Einsatzleiter. Dass die Nachbarfirma des betroffenen Entsorgungsbetriebs zusätzliche Getränke und Eis verteilte, nahmen die Feuerwehrleute dabei gerne an.

Die Rauchwolke war weithin sichtbar. © René Priebe

Lage stabilisiert sich bis zum frühen Abend

Bis zum frühen Abend hatte die Feuerwehr die Ausbreitung der Flammen gestoppt. „Die Lage stabilisiert sich“, sagte Bodirsky-Pfeiffer. Dass sich der Einsatz aber noch länger hinziehen würde, war da schon abzusehen. Mindestens bis in die Nacht, schätze der Einsatzleiter. "Alle Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes wurden aus dem Einsatz entlassen", teilte die Feuerwehr schließlich am Donnerstagmittag mit.

Am Mittwochnachmittag hatte die Warnapp Nina ausgelöst und die Bevölkerung auf den Brand aufmerksam gemacht. Die App warnte davor, dass es aufgrund von freigesetzten Brandgasen eine Geruchsbelästigung und Sichtbehinderung im Mannheimer Norden entstehen könnte. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten und Lüftungs- sowie Klimaanlagen ausschalten. Auch die Stadt Mannheim informierte darüber. Laut Polizei bestand jedoch keine Gefahr für die Bevölkerung. „Wir haben eine Messkomponente im Einsatz, die Verdachtsflächen im Umfeld überprüft“, ließ Einsatzleiter Bodirsky-Pfeiffer am frühen Abend wissen. „Aktuell haben wir da keine besonderen Vorkommnisse.“ 

Redaktion

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