Ich habe den Eindruck, dass hier einige Akteure gerne in das Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes für verschwendete Steuergelder aufgenommen werden möchten. Für eine kleine Toilettenanlage, die für ein bis zwei Tage in der Woche, wenn hier ein Wochenmarkt oder Ähnliches mal stattfinden sollte, über 200.000 Euro aufzurufen, ist in keinster Weise nachvollziehbar.
Was wird denn gebraucht? Eine behindertengerechte Toilette, die auch als Damen-WC genutzt werden kann, sowie ein Herren-WC plus ein bis zwei Urinale. Auch wenn es am Ende drei WCs sein sollten, so sind über 200.000 Euro eine fantastische Summe. Sollen hier die sprichwörtlichen goldenen Türklinken eingebaut werden? Es gibt gute und solide WC-Container für diese Größenordnung ab 5.000 bis 6.000 Euro zuzüglich Fundament und Anschlüsse. Sogar auf hoch frequentierten Campingplätzen haben sich diese Lösungen bewährt.
Aber auch eine Ausführung als Betonbau würde nie die avisierte Summe erreichen. Wir brauchen hier keine teuren Boden- und Wandfliesen, da gibt es alternative funktionelle gute Lösungen. Es wäre an der Zeit, dieses Thema einfach mal pragmatisch anzugehen und die Verhältnismäßigkeit zu beachten. Zu Beginn der Planungen vor Jahren sollte es gar keine WCs geben und nun die Superlösung. Und hier noch nach jahrelanger Diskussion eine Arbeitsgruppe einzusetzen, wäre ein gutes Thema für die Fastnacht.
Und die eingesparten Gelder könnten dann für das noch immer fehlende Geländer am alten Rathaus verwendet werden. Dort wären sie sinnvoll eingesetzt.
Und ob offene Mulden zum Sammeln von Regenwasser für einen derartigen Platz eine gute Lösung sind, darf bezweifelt werden. Nach einem stärkeren Regen steht dort Wasser, auch über längere Zeit. Da gäbe es einfache unterirdische Lösungen, die keine Einschränkung in der Nutzung der Fläche darstellen.
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