Die Frage der notwendigen Anzahl von Kinderbetreuungsplätzen in Lampertheim wird gerade in den städtischen Gremien diskutiert. Wer in der letzten Sitzung des zuständigen Ausschusses anwesend war, konnte dabei erstaunliche und auch überraschende Feststellungen machen.
So waren es vor allem die Grünen, die den Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen infrage stellten. Sie bestätigten zwar, dass es in der zweiten Hälfte des Kindergartenjahres zu Engpässen kommt, weil Plätze erst wieder frei werden, wenn die Erstklässler in die Grundschule eingeschult werden. Aber deshalb für viel Geld weitere Plätze schaffen? Ob es das wert ist? Man müsse schließlich den dadurch gewonnenen „Grenznutzen“ den entstehenden „Grenzkosten“ gegenüberstellen. Na ja, dachte ich mir, unsere Kinder als Kostenfaktoren. Und das in einer Gesellschaft, die nicht müde wird zu betonen, dass Bildung die wichtigste Ressource von Deutschland ist. Oder haben sich die Grünen mittlerweile von der Vorstellung verabschiedet, dass Kinderbetreuung auch Teil unseres Bildungssystems ist.
Ungeachtet der lokalen Diskussionen über Kinderbetreuungsplätze – die ja nicht nur in Lampertheim geführt werden – gebe ich allen Kommunalpolitikern recht, wenn sie mehr Geld von Land und Bund fordern. Der Bund hat den Rechtsanspruch gesetzlich verankert. Wer bestellt, der muss auch bezahlen.
Leserbriefe
- Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion.
- Ein Recht auf Veröffentlichung gibt es nicht. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor.
- Anonyme Zuschriften veröffentlichen wir ebenso nicht wie solche mit beleidigenden und ehrverletzenden Äußerungen.
- Teilen Sie uns immer Ihre komplette Anschrift mit, veröffentlicht wird nur Ihr Name mit Wohnort.
- Wir behalten uns vor, Leserbriefe auch in unseren digitalen Angeboten zu veröffentlichen.
Leserbriefe erreichen uns:
- per E-Mail-Kontaktformular
- postalisch: Leserforum/Leserbriefe, Mannheimer Morgen, Redaktion Postfach 10 21 64, 68021 Mannheim