Zum Artikel "Der fragwürdige Beigeschmack des Künstlichen" vom 4.10.:
Als Besucher des Nickelback-Konzertes habe ich die Kritik Ihres Redakteurs natürlich aufmerksam gelesen und frage mich nun, ob Herr Müller tatsächlich auch auf dem Konzert war. Zunächst bin ich erstaunt über die Feststellung, dass die Band vor allem viel Geld verdienen will - was ist daran verwerflich? Will das nicht jeder, der in der SAP Arena auftritt? Bei Ticketpreisen bis zu 80 Euro will Nickelback "den Rahm abschöpfen" - was soll das?
Ein Blick in die Veranstaltungsannoncen Ihrer Zeitung zeigt, dass oft zweit- oder drittklassige Künstler wesentlich höhere Ticketpreise verlangen. Wenn Herr Müller von einer ziemlich üblen Veranstaltung spricht, einen fiesen Beigeschmack des Künstlichen hat und eine erstaunlich schmucklose Bühne beanstandet, zweifle ich am Sachverstand des Kritikers.
Keine Dumpfbacken!
Hallo? Es war ein Rockkonzert! Dass die Stimmung lange Zeit auf Sparflamme kochte - diesen Eindruck hatte ich ganz und gar nicht, denn im Innenraum war richtig was los. Dass viele Fans den Text des Foo-Fighters-Songs "Everlong" nicht kannten, stempelt die 8000 Besucher noch lange nicht zu musikalischen Dumpfbacken! Mein einziger Kritikpunkt ist die äußerst lange Umbauzeit von mehr als 30 Minuten zwischen der Vorgruppe und Nickelback, obwohl es eigentlich gar nichts umzubauen gab. Fazit: Ich habe Tausende begeisterte Fans erlebt und die kann Herr Müller nicht einfach wegschreiben, weil er offensichtlich Nickelback nicht mag! Ich bin inzwischen 65 Jahre alt und habe in den letzten 50 Jahren sehr viele Konzerte besucht - mein erstes Konzert war übrigens ein Rolling Stones-Konzert 1965 in der Sporthalle Köln. In dieser langen Zeit haben mir sehr viele Konzerte nicht so gut gefallen wie dieses von Nickelback!