Neuen Klotz ans Bein gebunden
Die Planlosigkeit zur nachhaltigen Nutzung der U-Halle auf Spinelli geht in die nächste Runde. Eigentlich ist doch klar kommuniziert worden: Die Stadt hat kein Geld, um die notwendige Infrastruktur für zukünftige Veranstaltungen bereitzustellen. Aber die Stadt bindet sich lieber krampfhaft einen neuen Klotz ans Bein, bevor sie zu Fehlplanungen steht und beizeiten die Reißleine zieht. Was ganz einfach wäre, weil man mit nachhaltigem Schutz des Naturgeländes außenherum argumentieren könnte. Aber da gibt es immer wieder Einzelne innerhalb der Stadtverwaltung, die, etwas bockig wirkend, auf ihrer Ursprungsidee beharren und dem Streben nach persönlichen Leuchtturmprojekten frönen.
Schon die sogenannte Wiedereröffnung der U-Halle zeichnete sich nicht durch undurchdringliche Besucherströme aus. Und das ist mit der Verlagerung einer bislang traditionellen Innenstadt-Veranstaltung „Monnem Bike“ auch nicht anders zu erwarten. Auf Spinelli kommt man nämlich nicht zufällig beim samstäglichen Stadtbummel vorbei.
Und wieder die Frage: Wer zahlt die notwendige Infrastruktur für diese Veranstaltung? Das ist doch wieder versteckt eingebettet unter dem Deckmäntelchen einer städtischen Gesellschaft, die sich neuerdings VTM „Veranstaltungen-Tourismus- Marketing: Mannheim erleben GmbH“ nennt. Da lernt der einfache Bürger, wie Geld hin- und hergeschoben und Bilanzen beschönigt werden. Und nach außen tut man so, als sei die Halle von Fremdinvestoren begeistert angenommen und genutzt.
Das Argument des eingesparten Budgets kommt an dieser Stelle ein bisschen zynisch daher. Nachdem Autos inzwischen bis an die U-Halle fahren dürfen, ist ja auch dort die Sicherungspflicht nicht außer Kraft gesetzt. Verantwortlich zeichnet an beiden Orten doch der gleiche Veranstalter. Nur weil das Event aus der Innenstadt ins Landschaftsschutzgebiet verlegt wird, sind die Besucher potenziell ja nicht weniger gefährdet. Ist das die neue Denke? Aus dem Auge, aus dem Sinn…
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