Äußerung verdreht

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Zu den Artikeln „Zentralrat übt Kritik“ vom 19. Januar und „Debatte um ,Hitler-Glocke’ vor Gericht“ vom 3. Februar:

Dem Leserforum widme ich ein ganz besonderes Interesse. Es ist das erste Mal, dass ich mich schriftlich äußere. Dem Bürgermeister von Herxheim am Berg kann ich seiner Meinung, dass die Opfer auch deutsche Opfer, nicht nur jüdische waren, voll und ganz zustimmen. Es überrascht mich, dass der Präsident des Zentralrats der Juden in der Lage ist, eine für mich klare und verständliche Äußerung zu verdrehen. Die Erfahrung, die ich gemacht habe: Nicht die Nationalität, sondern die Person, ihr Verhalten, ihre Menschlichkeit ist mir das Wichtigere! Leider wird das immer mehr zur Mangelware.

Herr Kallenborn aus dem Saarland, ein Bürger jüdischen Glaubens, kann jederzeit seine kritische Meinung zum Thema „Hitler-Glocke“ äußern, sein Antrag auf Unterlassung von Äußerungen des Bürgermeisters von Herxheim aber geht zu weit. Auch der Zentralrat der Juden in Berlin mischt sich in die Debatte ein: Oberbürgermeister Welker selektiere wie die Nationalsozialisten zwischen Deutschen und Juden. Aber der Zentralrat macht per Definition doch nichts anderes, er selektiert zwischen Deutschen und Juden. In welchem Boot sitzt er? Wohl kaum im Boot der Solidargemeinschaft Bundesrepublik. Die gemeinsame Arbeit an einer konstruktiven Kultur des Erinnern und Gedenkens wäre besser als Polemik. Es gibt gute Beispiele dafür.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2FnPzPZ http://bit.ly/2BfHf64