Frankfurt/Main. Kurzzeitige Entwarnung für die Passagiere der Lufthansa: Nach der Urabstimmung zu einem möglichen Pilotenstreik hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit ihre Mitglieder nicht unmittelbar zum Arbeitskampf aufgerufen. An diesem Mittwoch werde nicht über konkrete Streikmaßnahmen entschieden, erklärte eine Sprecherin nach Beratungen des Vorstands und der Tarifkommission in Frankfurt.
Allerdings hat ein Spitzentreffen mit der Lufthansa am Mittwoch aus Sicht der Gewerkschaft auch keinen Fortschritt zur Lösung des Tarifkonflikts gebracht. Es sei kein neues Angebot zur betrieblichen Altersversorgung vorgelegt worden, berichtet die Gewerkschaft. Vorstand und Tarifkommission sollen noch in dieser Woche die Situation besprechen. „Streiks sind jederzeit möglich“, warnt die Gewerkschaft.
Unmittelbar vor den Herbstferien sind viele Passagiere in Sorge um ihre Urlaubsflüge mit der Lufthansa-Kerngesellschaft. In der Vergangenheit hatte die Fluggesellschaft bei Pilotenstreiks nahezu das komplette Programm abgesagt. Neben einem sofortigen Streik gibt es auch die Option, die Verhandlungen zunächst fortzuführen.
Wiederaufnahme der Verhandlungen?
VC-Präsident Andreas Pinheiro hatte am Dienstag das Lufthansa-Management aufgefordert, ein abschlussfähiges Angebot zur betrieblichen Altersversorgung vorzulegen. Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann hatte begrüßt, dass die VC die Verhandlungen wieder aufnehmen wolle. Lösungen könnten nur am Verhandlungstisch gefunden werden.
Bei der am Dienstag beendeten Urabstimmung hatte die Gewerkschaft eine deutliche Mehrheit für einen Arbeitskampf erhalten. Allerdings fiel die Zustimmung bei der Lufthansa-Passagiergesellschaft geringer aus als bei der Frachttochter Lufthansa Cargo. Streiks seien ab nun jederzeit möglich, hatte Präsident Pinheiro erklärt.
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