Neckargerach. Man sieht sie überall an Wegen oder Bächen: kunstvoll aufgeschichtete Steine. Auch in der Margaretenschlucht in Neckargerach haben sich dieser Brauch etabliert. Doch nun warnt das Regierungspräsidium Karlsruhe: Solche „Steinmännchen“ können die Tier- und Pflanzenwelt im Naturschutzgebiet Margaretenschlucht stören.
Das Sammeln und Aufschichten von Steinen am Wegesrand gefährde besonders den Feuersalamander, heißt es in einer Mitteilung. Denn dieser ist von der Verbreitung der „Salamanderpest“ bedroht, die durch Wanderer eingeschleppt werden kann und für die Tiere den Tod bedeutet. Durch das Stöbern im Bachbett werden Salamanderlarven und andere Tiere aufgescheucht, die unter den Steinen Deckung suchen. Darüber hinaus stört das Sammeln von Steinen die natürlichen Prozesse von Verwitterung, Abtragung und Transport, die in der Schlucht seit Jahrtausenden ablaufen.
Wege nicht verlassen, Bachbett nicht betreten
Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet deshalb darum, aus Rücksicht auf die Natur die Wege nicht zu verlassen, das Bachbett nicht zu betreten und keine Steine zu sammeln oder aufzuschichten. Tiere und Pflanzen dürfen nicht beschädigt und die Bodengestalt einschließlich der Wasserläufe nicht verändert werden. Verstöße gegen die Naturschutzverordnung können mit einem Bußgeld geahndet werden.
Die Salamanderpest wird durch einen Pilz ausgelöst und verlauft meist tödlich. Sie breitet sich derzeit in Deutschland aus. Im vergangenen Jahr wurde sie in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen nachgewiesen. Die Krankheit befällt die Haut der Lurche.
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