THW Einsatz

Heizungsausfall in der Uniklinik Heidelberg: THW, Feuerwehr und DRK im Einsatz

Die Heizungsanlage auf dem Campus im Neuenheimer Feld ist bis Freitag Mittag ausgefallen, davon betroffen war auch das Uniklinikum. Heizlüfter und Decken dienten übergangsweise als Ersatz

Von 
Bernhard Zinke
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Die Einsatzkräfte unterstützen das Universitätsklinikum. © René Priebe

Heidelberg. Am Uniklinikum Heidelberg ist rund 24 Stunden lang die zentrale Heizung ausgefallen. Rund 1000 Patienten sowie 2000 Mitarbeitende haben die Störung zu spüren bekommen. Das Klinikum sprach am Freitagmorgen von einer „massiven Störung des Heizwerks“. Der komplette Campus im Neuenheimer Feld war ohne Heizenergie und ohne warmes Wasser. Von dem Ausfall der Heizanlage war vor allem das Universitätsklinikum und die Medizinische Fakultät Heidelberg betroffen, aber auch andere wissenschaftliche Einrichtungen. Es dauerte bis zum Freitagabend, um das Heizsystem wieder herzustellen.

Defektes Ventil in der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungs-Anlage

Wie das Versorgungsunternehmen Eon am Nachmittag auf Anfrage mitteilte, war wohl ein defektes Ventil an dem Ausfall schuld. Am Freitagnachmittag lieferte die Anlage immer noch keine Wärme. Da die Anlagen ausgekühlt seien, werde es noch ein paar Stunden dauern, bis wieder alles auf Normaltemperatur laufe, sagte eine Klinikumssprecherin.

Betroffen von dem Heizungsausfall waren unter anderem die Kopfklinik, die Kinderklinik, die Frauenklinik und die Chirurgie, die Innere Medizin sowie das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen. Die Operationssäle hätten auf Notbetrieb umgestellt, sagte die Sprecherin. Da die Lüftung kalte Luft von außen ansauge, habe man diese heruntergefahren. Deshalb habe man aus Sicherheitsgründen alle planbaren Eingriffe verschoben. Nur Notfälle würden operiert.

Heizlüfter ersetzen vorrübergehend die Heizungsanlage. © René Priebe

Die Ambulanzen konnten aber normal weiterbetrieben werden. Die Essensversorgung der Patientinnen und Patienten sei ebenfalls sichergestellt. Die Lage war nach Auskunft der Sprecherin unter Kontrolle. „Es ist alles gesichert.“ Auf den Intensivstationen produzierten die elektrischen Geräte so viele Wärme, dass es dort gar nicht so kalt wurde wie zuerst befürchtet.

Uni Heidelberg: Im Ambulanzbereich wurde es kühl

Besonders in den Ambulanzbereichen sei es kühl geworden, da die Türen dort häufig auf- und zugingen, so die Klinikumssprecherin. Deshalb habe man die Bereiche mit mobilen Geräten beheizt. Die Patienten seien außerdem gebeten worden, die Fenster geschlossen zu halten.

Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und DRK verteilten Decken und Heizgeräte an die Patienten. Die Stadt stellte 1200 Wolldecken aus ihrem Katastrophenschutzlager zur Verfügung. Für den Aufbau und Betrieb der Heizlüfter wurden acht Feuerwehrleute bereitgestellt. Die Feuerwehr in Hemsbach half mit weiteren dieselbetriebenen Heizlüftern aus. Eon versorgt das Neuenheimer Feld durch eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage mit Strom und Wärme. Zentrales Element ist eine Gasturbine mit nachgeschalteten Abhitze- und Heißwasserkesseln.

Auf der Internetseite des Unternehmens heißt es unter der Überschrift: „Der Forschung einheizen: Universität Heidelberg“: „Die Spitzenforschung an der Universität Heidelberg erfordert eine absolut zuverlässige Energieversorgung. Deshalb haben wir nicht nur die kombinierten Anlagen zur Erzeugung von Strom, Wärme, Dampf und Kühlung zentral geplant und gebaut, sondern kümmern uns auch um den laufenden Betrieb vor Ort. 15 Mitarbeiter sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft. Wir verlassen uns dabei nicht auf unser Bauchgefühl, sondern setzen mit einem innovativen Betriebsmanagement auf ein digitales Monitoring. Mit dieser Strategie erreichen wir einen Spitzenwert von 99,9 Prozent Versorgungssicherheit.“ (mit webf)

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