Heddesheim. Im Rennen um die Nachfolge von Bürgermeister Michael Kessler gibt es einen vierten Bewerber: Norbert Hölscher (49) hat am Donnerstag seine Kandidatur angemeldet. Der 49-jährige Diplom-Verwaltungswirt stammt aus dem Münsterland, lebt seit drei Jahren in Weinheim und ist seit 2011 Geschäftsführer des Jobcenters in Heidelberg.
Hölscher verfügt nach eigenen Angaben über eine 33-jährige Verwaltungserfahrung bei der Bundesagentur für Arbeit, „der größten Bundesbehörde in Deutschland“, wie er schreibt. Als studierter Diplom-Verwaltungswirt führt er, nach mehreren Stationen innerhalb der Bundesagentur, seit nunmehr zehn Jahren das Jobcenter des Rhein-Neckar-Kreises.
Warum er jetzt als erfahrene Führungskraft ins Bürgermeisteramt wechseln will? „Mich reizt diese Aufgabe absolut“, erklärt er im Gespräch mit dem „MM“. Er wolle nicht nur verwalten, sondern auch selbst gestalten. Und warum ausgerechnet in Heddesheim? Das ist eine hochinteressante Gemeinde“, betont Hölscher. „Da wurde echt schon viel bewegt“, fügt er hinzu: „Das ist ein sehr gut bestelltes Feld.“ Das bedeute aber nicht, dass man nicht neue Ideen einbringen könne.
Ganz persönlich bietet Heddesheim noch einen Vorteil: „Da kann ich mit dem Fahrrad hinfahren.“ Im Falle seiner Wahl will er nämlich erst einmal in Weinheim bleiben, wie er ganz offen sagt. Denn der zwölfjährige Sohn seiner Partnerin gehe hier zur Schule, und das habe bei der Wahl des Wohnsitzes erst einmal Vorrang.
Norbert Hölscher
Norbert Hölscher, Jahrgang 1972, ist in Ascheberg-Herbern im Münsterland geboren.
Er lebt seit 2019 mit Partnerin und deren beiden Kindern in Weinheim.
Hölscher hat von 1995 bis 1998 an der Fachhochschule des Bundes in Mannheim (Fachbereich Arbeitsverwaltung) studiert.
1998 hat er seinen Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt gemacht und war danach an mehreren Standorten für die Bundesagentur für Arbeit tätig.
In seiner Freizeit betätigt er sich gerne sportlich, als Schwimmer und Mountainbiker.
Seit 2011 ist Hölscher Leiter des Jobcenters des Rhein-Neckar-Kreises in Heidelberg. hje
„Mit den Bürgern gestalten“
„Gestalterisch nah am und mit dem Bürger zu sein, inspiriert mich für die Kandidatur in Heddesheim“, schreibt er in seiner Pressemitteilung. Ein Etat von 40 Millionen Euro und die Verantwortung für 140 Mitarbeiter, wie er sie in Heddesheim hätte, wären für ihn also gewohntes Terrain: „Derzeit trage ich Verantwortung für 327 Mitarbeiter und einen Etat von 140 Millionen Euro. Eine große Verantwortung in der ausführenden Verwaltung.“
Von Mitmenschen werde er gern als Menschenfreund bezeichnet. „Ich kann gut auf Leute zugehen und mit ihnen ins Gespräch kommen“, findet Hölscher. Deshalb biete ihm die Tätigkeit als Bürgermeister genau diese Möglichkeit. „Den Einwohnern von Heddesheim zuzuhören, mit ihnen ins Gespräch zu gehen und in Abstimmung mit dem Gemeinderat zukunftsweisende Entscheidungen für die Gemeinde zu treffen“, das treibe ihn an, „eine neue berufliche Perspektive in Betracht zu ziehen“.
Hölscher lebt seit zehn Jahren in der Kurpfalz und seit nunmehr drei Jahren in Weinheim. Heddesheim mit all seinen Facetten beobachtet er nach eigenen Angaben nicht nur aufgrund seiner derzeitigen Tätigkeit im Jobcenter, sondern auch als Bürger der Nachbarstadt. Als Hobbyschwimmer und Mountainbiker ist er im Verein tätig. Dem Sportler ist dabei nicht entgangen, dass Heddesheim eine Sportgemeinde ist. Eine seiner Visionen ist deshalb, „den Sportentwicklungsprozess der Gemeinde aktiv zu begleiten und voranzutreiben“. Aber auch der Klimaschutz (Nahwärmeversorgung), die Unterstützung der öffentlichen Einrichtungen (Badesee, Hallenbad und Kunsteisbahn) sowie die der ortsansässigen Firmen als bereits bestehende Themen will er mit den Bürgern anpacken, wie er in einer Presseerklärung schreibt. Auch bezahlbarer Wohnraum ist für viele Menschen ein Thema, das weiß er aus seiner Arbeit. Das würde er gerne ebenfalls angehen, obwohl Heddesheim hier „schon ganz gut unterwegs“ sei.
Gespräche mit allen Parteien
Selbst in der Kommunalpolitik tätig war er zwar noch nicht. In seiner Tätigkeit beim Jobcenter hat er aber viele Berührungspunkte mit der Kommunalpolitik, insbesondere im Sozialausschuss des Kreistags. Norbert Hölscher gehört keiner Partei an und will auch als parteiloser Kandidat antreten. Er werde aber aber zeitnah auf alle Parteien zugehen, kündigt er an, wohl wissend, dass sich SPD, Grüne und FDP bereits auf die Unterstützung jeweils eines Kandidaten festgelegt haben. Deshalb werde sein erster Ansprechpartner nun die CDU sein.
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