Wie viele Tote braucht es noch?

Von 
Michael Müller
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Zum Thema Unfallstatistik in der Region:

Wie viele Tote braucht es noch, bis „Hessen Mobil“ und die zuständigen Straßenverkehrsbehörde einsichtig sind und handeln? So einfach wie es das Land Hessen sich macht, ist es wahrlich nicht! Auch wenn Appelle an Rücksichtnahme der Fahrer untereinander auch berechtigt sind. Allerdings sehe ich es, um es mal auf den Punkt zu bringen, in der Verantwortung jener, die die Straßenführung der B 47 bei Bürstadt so geplant beziehungsweise so umgesetzt haben, wie es der Fall ist.

Die beiden tödlichen Unfälle bei Bürstadt sind die bisher einzigen an Stellen, an denen für mich ganz klar erkennbar die Straßenführung durch unnötige links-rechts-Führung beziehungsweise recht starke Kurvenführung – zum Beispiel von Lampertheim-Rosengarten her kommend – solche Unfälle provoziert!

Kritische Stellen könnten leicht entschärft werden

Leicht könnte man diese Stellen entschärfen. Genug Platz ist da, die Anbindung aus zwei Spuren des neu gebauten Abschnitts kommend weniger eng, sondern eher sanft zu gestalten. Mir fällt außer Geiz und „Nicht-Fertig-Gedacht“ kein Grund ein, dass es so wie getan realisiert wurde. Ich verstehe nicht, wieso Hessen Mobil seit mindestens einem Jahr nicht darauf reagiert.

Erste Tote waren eine Frage der Zeit, und das unabhängig von Fahrverhalten. Und nun versucht man sich aus der Verantwortung zu stehlen, indem man sich auf eine Regelung beruft, wonach ein Unfallschwerpunkt nur besteht, wenn auf wenigen Metern wiederholt schwere Unfälle passieren. „Etwa 100 bis 200 Meter von der ersten Unglücksstelle entfernt“ der zweite Tödliche – wenn das mal nicht ein Handeln rechtfertigt!

Und zwar ist mehr zu tun – nämlich die Straßenführung schnellstens(!) zu ändern – als auf überhöhte Geschwindigkeit und Unachtsamkeit der Fahrer zu verweisen.

Ich wage die Prognose, dass jene, die sich damit versuchen herauszureden, anders reden würden, wenn ihr Kind oder nahe Verwandte zu den unschuldig Toten gehören würden.

Bürstadter, mit denen ich gesprochen habe, wiesen zudem darauf hin, dass inbesondere bei Nacht und Regenwetter auch die Stelle von Rosengarten kommend, an der aus einer Spur mehrere werden, wird, höchste Gefahr bedeutet, da man zum Teil nicht klar erkennen kann, dass die Straße in einem engen Schlenker nach rechts geführt wird.

Daher: Bis zum weiteren Ausbau in etlichen Jahren kann tatsächlich noch eine Menge passieren. Wie viele Tote braucht es noch?

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