Segrate. Ein Jahr vor dem Olympia-Highlight in Rio de Janeiro hat sich die deutsche Kanu-Elite der Weltspitze wieder angenähert - in der Breite allerdings sind die Paddler längst nicht mehr so gut aufgestellt wie früher. Bei den Weltmeisterschaften vor den Toren Mailands holte das Team um Vorzeige-Kanute Sebastian Brendel am Wochenende zwei Titel und insgesamt vier Medaillen innerhalb der wichtigen zwölf olympischen Disziplinen. Brendel im Canadier-Einer und Max Rendschmidt/Marcus Groß im Kajak-Zweier heimsten jeweils über 1000 Meter Gold ein. Der Kajak-Vierer der Männer dagegen schied im Halbfinale aus und verspielte sogar mehrere Olympia-Quotenplätze.
Steigerung nötig
Auch deshalb konnten die Rennsport-Asse dem Deutschen Kanu-Verband zunächst nur elf von 18 möglichen Rio-Tickets sichern. Maximal fünf weitere Startplätze könnten über eine Nachqualifikation kommendes Frühjahr in Duisburg hinzukommen.
"Es war eine ordentliche, aber keine herausragende WM", urteilte Verbandpräsident Thomas Konietzko, der sechs Medaillen in den olympischen Klassen als Ziel ausgegeben hatte. Doch neben Brendel und Rendschmidt/Groß paddelten einzig zwei Frauenboote über 500 Meter noch aufs Podest. Die London-Olympiasiegerinnen Franziska Weber und Tina Dietze holten am Samstag zunächst im Kajak-Zweier und tags drauf im Vierer mit Verena Hantl (Karlsruhe) und Conny Waßmuth Bronze.
Ein Jahr nach dem WM-Debakel von Moskau holten die Kanuten diesmal zehn Medaillen - viermal Gold, zweimal Silber, viermal Bronze. Das waren zwei Plaketten mehr als noch 2014. dpa
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