Mit einem runderneuerten Kader startet der Karlsruher SC nach einer schwierigen Runde in die neue Zweitliga-Saison. Zu den frischen Kräften bei den Badenern zählt Bogdan Müller. Der Stürmer aus Buchen möchte im Wildpark einen Neuanfang starten - seinen Vertrag beim DFB-Pokalsieger FC Schalke 04 löste der gebürtige Russland-Deutsche kurzerhand auf.
"Als junger Spieler möchte ich natürlich spielen. Beim KSC sehe ich dafür gute Chancen. Zudem ist der KSC quasi mein Heimatklub. Schon als Kind habe ich Karlsruhe die Daumen gedrückt, es ist eben ein echter Traditionsverein", sagte der frühere Akteur der Spvgg. Neckarelz, der einst beim TSV Buchen und dem TSV Tauberbischofsheim das Fußball-Abc lernte. "Und natürlich ist es sehr schön, wieder zurück in Baden zu sein. In die Heimat ist es jetzt wieder viel näher. 250 Kilometer weniger, um genau zu sein. Das ist natürlich toll. Mein Bruder spielt ja noch in Buchen. Außerdem halte ich mich nach wie vor über die Spvgg. Neckarelz auf dem Laufenden. Ich habe noch viele Kontakte sowie Freunde in der Region, und natürlich ist die Familie da", betont der sympathische Angreifer.
Felix Magath lotste den talentierten Stürmer einst vom Neckartal zum FC Schalke 04. Die Zeit in Gelsenkirchen will der 23-Jährige nicht missen, auch wenn er - außer bei Testspielen - keinen Einsatz in der Profi-Elf zu verzeichnen hatte und vornehmlich im Regionalliga-Team des FC Schalke 04 aktiv war. "Es war natürlich riesig, mit den ganzen Stars wie Raul, Farfan oder Huntelaar zu trainieren. Einfach sensationell. Schalke ist schon ein besonderer Verein in Deutschland mit einer großen Anhängerschaft. Aber leider war ich während dieser Zeit auch oft verletzt. Fast ein Jahr lang." Mit ein Grund dafür, warum dem Nordbadener der große Durchbruch bei den Schalkern versagt blieb. Ein doppelter Leistenbruch sowie ein Blinddarmdurchbruch machten dem Talent einen Strich durch die Rechnung. Zu Beginn seiner Zeit "auf Schalke" traf er für die Amateurmannschaft in 14 Spielen ganze achtmal ins gegnerische Tor - eine Quote, die sich mehr als sehen lassen kann.
Beim KSC will er nun neu durchstarten und vor allem für Treffer sorgen. Viel Lob erhält er auch von den Verantwortlichen im Wildpark. "Bogdan ist ein talentierter Stürmer, physisch und läuferisch stark. Darüber hinaus ist er mit einer guten Technik ausgestattet. Wir waren nicht der einzige Verein, der ihn auf dem Zettel hatte, umso schöner, dass er sich für den KSC entschieden hat", ließ der bisherige Manager Arnold Trentl verlautbaren, der mittlerweile das Zepter an den neuen Sport-Direktor Oliver Kreuzer weitergereicht hat. Einen Treffer hat der schlaksige Angreifer im Übrigen schon für die Nordbadener erzielt - beim 8:1-Testspielsieg kürzlich gegen den FV Graben traf er per Kopf.
Bis Juni 2013 hat Bogdan Müller am Adenauerring unterschrieben. Von der Qualität des Kaders ist der Neuling im Wildpark überzeugt - auch wenn man derzeit noch nicht so viel sagen könne, da ständig neue Akteure hinzu kämen. Einige der Spieler kannte der 23-Jährige im Übrigen schon vorher. "Ich habe beispielsweise mit Verteidiger Stefan Müller und Steffen Haas früher schon in der Badischen Auswahl gespielt. Völliges Neuland ist es also nicht für mich", erklärt er. In jedem Fall sei er im Kreis der Mannschaft und von Coach Rainer Scharinger sehr gut aufgenommen worden. "Es ist alles super, die Mitspieler und das Umfeld geben sich alle Mühe. Alle sind sehr nett. Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen."
Der Ball ist öfter dabei
Einen Unterschied zwischen der täglichen Trainingsarbeit in Karlsruhe und Gelsenkirchen hat der Offensivmann im Übrigen auch bereits in der kurzen Zeit ausgemacht. "Beim KSC wird viel mehr mit dem Ball gearbeitet als in Schalke unter Magath. Die Einheiten haben eigentlich fast immer mit dem Spielgerät zu tun. Das kommt uns Akteuren natürlich absolut entgegen", meint er schmunzelnd. In seiner Freizeit zockt der blonde, 1,84 Meter große Stürmer am liebsten an der Playstation und - bei einem Fußball-Profi nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit - er liest gerne. "Derzeit zählt Dan Brown zu meinen Favoriten. 'Da Vinci Code - Sakrileg' kennt wohl jeder, lief ja auch mit Tom Hanks im Kino. Auch die Illuminati sind sehr spannend." Aber zunächst hat Bogdan Müller vor allem ein Ziel: sich einen Stammplatz bei den Badenern zu sichern und möglichst viele Tore für die Wildpark-Elf zu schießen, um den KSC-Fans ein ähnliches Leiden wie in der vergangenen Saison zu ersparen.
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