Frankfurt am Main. Zwei neue Spieler auf der Ausfallliste und null Punkte. Diese Reise an den Main hat sich für die Adler Mannheim am Sonntag nicht gelohnt. Bei der ersten Derbyniederlage (2:3) gegen die Löwen Frankfurt seit 13 Jahren wurde eines mal wieder sichtbar: Sechs Spiele vor dem Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga sind die Mannheimer nach wie vor auf der Suche nach ihrer (Play-off-) Form.
„Wir müssen es endlich schaffen, unser Spiel auf ein Level zu bringen, in dem man um sein Leben kämpft. Denn das machen alle anderen“, so Adler-Cheftrainer Bill Stewart, der in klaren Worten ein Ende der Selbstsuche forderte.
Momentan kann man eine Schablone über die Spielverläufe der Adler legen. Die Blau-Weiß-Roten starteten auch in der Eishalle am Bornheimer Hang gewohnt schwungvoll, gingen durch Mark Katic in Führung (6.), gaben diese wieder aus der Hand und fanden allgemein nur selten ein probates Mittel in der Offensive. Aber nicht nur das: Nach dem Ausgleichstreffer durch Ryan Olson (9.) erzielte der omnipräsente Carter Rowney die 2:1-Führung für die Löwen (11.). Dabei wurde er allerdings von Adler-Kapitän Denis Reul in Torwart Felix Brückmann hinein gestoßen. Letzterer konnte die Partie verletzungsbedingt nicht mehr fortsetzen.
Zwei wichtige Comebacks
Da auch Verteidiger Joonas Lehtivuori zu Beginn des zweiten Drittels ausfiel - der Verteidiger soll gar mit dem Rollstuhl von der Mannheimer Bank aus in die Kabine gebracht worden sein - erhöhte sich die Zahl der aktuellen Ausfälle bei den Blau-Weiß-Roten auf sechs. Wann Brückmann und Lehtivuori wieder eingreifen können, ist derzeit offen. Am Montag standen noch Untersuchungen aus.
Wichtig: Der neue Goalie Evan Buitenhuis befindet sich schon in Mannheim und wird beim Heimspiel am Dienstag gegen Köln (19.30 Uhr/live bei Magenta Sport) mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Verfügung stehen.
Angesichts der nicht enden wollenden Ausfälle wirken die Comebacks von Lean Bergmann am Freitag gegen Bremerhaven und von Jordan Szwarz am Sonntag in Frankfurt wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie wichtig diese beiden Spieler aber sind, ließen sie im Derby immer wieder aufblitzen, als sie zusammen mit Joseph Cramarossa, der zum zwischenzeitlichen 2:2 (26.) traf, eine Reihe bildeten.
„Mit den beiden harmoniere ich ganz gut. Wir spielen körperbetont und energievoll und haben ein Tor geschossen. Es gibt natürlich immer Verbesserungspotenzial, aber das war schon okay“, bilanziert Bergmann, der sich laut eigener Aussage körperlich schon „wesentlich besser“ fühle als noch am Freitag.
Weniger zufrieden zeigte sich der Flügelstürmer mit der aktuellen Spielweise und der daraus resultierenden niedrigen Torausbeute der Adler. Der Slot, also die Zone unmittelbar vor dem gegnerischen Tor, scheint momentan eine Sperrzone für die Mannheimer zu sein, denen aktuell zwar nicht der Kampf, aber der absolute Wille abgeht, den Puck mit aller Macht über die Torlinie zu bugsieren.
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„Wir müssen den Puck besser aus der defensiven Zone herausbekommen und ihn dann besser zum gegnerischen Tor bringen. Die Versuche sind da, aber es sind halt nur Versuche“, betont Bergmann.
Ein Lehrbeispiel, wie es geht, lieferten dagegen die Frankfurter ab, die bei ihren Treffern durch Olson, Rowney und Davis Vandane solange vor dem Adler-Tor arbeiteten oder präsent waren, bis der Puck letztlich ins Netz ging. „Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen“, betonte Arno Tiefensee, der für Brückmann zwischen die Pfosten rückte.
Viel Zeit zum Nachdenken bleibt den Mannheimern mit Blick auf die Partie gegen die Haie allerdings nicht. Dem zuletzt lange verletzten Bergmann kommt dieser enge Spielrhythmus aber gerade recht. „Die letzten Prozentpunkte der Kondition bekommt man nur durch die Spiele. Da kann man so viel trainieren, wie man will. Es ist gut, dass es jetzt Schlag auf Schlag geht und ich gefordert werde“, meinte der Nationalspieler und sagt mit Blick auf Dienstag: „Die Kölner werden sehr körperlich spielen und viele Zweikämpfe bestreiten. Das wird wieder eine hart umkämpfte Partie.“

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