Mannheim. Einen ersten Schlagabtausch vor der Fahrt nach Mannheim lieferten sich die Berlin Recycling (BR) Volleys und die SWD powervolleys Düren schon am frühen Dienstagnachmittag. „Wir gehen da ganz locker rein. Berlin ist klarer Favorit“, sagte Dürens Zuspieler Tomas Kocian-Falkenbach im digitalen Pressegespräch. Sein Berliner Positionskollege Johannes Tille hielt dagegen: „Wirklich locker geht gar keiner ins Pokalfinale rein. Man braucht ein bisschen Anspannung, um sich bewusst zu sein, was dieses Spiel bedeutet.“
Dieses Spiel: Damit meinte Tille das DVV-Pokalfinale, das am Sonntag in der Mannheimer SAP Arena steigen wird. Das Volleyball-Endspiel der Männer zwischen Berlin und Düren macht um 14 Uhr den Anfang (Übertragung auf Spontent/Twitch). Das Pokalfinale der Frauen zwischen dem SSC Palmberg Schwerin und dem SC Potsdam bildet um 16.45 Uhr (Sport1) den Abschluss.
Erstmals seit 2020, als 10 689 Zuschauer in die Arena strömten, kann das Pokalevent wieder ohne Corona-Einschränkungen stattfinden. 2021 wurde vor leeren Rängen gespielt, im vergangenen Jahr kamen lediglich 3425 Zuschauer – wobei das Finale der Frauen wegen Corona-Fällen beim Dresdner SC verlegt und kurzfristig durch ein Nachholspiel der Volleyball-Bundesliga (VBL) ersetzt wurde.
„Momentan sind wir bei über 8000 verkauften Tickets. Wir sind zuversichtlich, dass in den verbleibenden Tagen noch etwas geht und die Leute in der Region auf das Finale aufmerksam werden“, berichtete VBL-Geschäftsführerin Julia Retzlaff und unterstrich den Stellenwert des alljährlichen Gastspiels in Mannheim: „Wir sind total froh, dass wir nach den schweren Jahren jetzt endlich wieder Gas geben und den Teams mit dieser tollen Arena auch die Bühne geben können, die sie verdient haben.“
Offene Ausgangslage vor Endspiel
Die Größe der SAP Arena, die seit 2016 Schauplatz des DVV-Pokalfinals ist, war immer wieder Gesprächsthema. „Vor über 10 000 Zuschauern in Mannheim zu spielen, ist noch mal was ganz anderes. Das kommt einem schon alles sehr groß vor“, erklärte Anna Pogany. Für Schwerins Libera und Kapitänin ist es die vierte Finalteilnahme und die erste seit dem Geisterspiel-Triumph 2021 – übrigens gegen Potsdam. Die 28-Jährige will die jüngeren Mitspielerinnen von ihrer Routine zehren lassen: „Wir probieren, die gute Stimmung in der Halle mitzunehmen, für uns zu nutzen und einfach ein tolles Finale zu spielen.“
Die Ausgangslage vor dem Endspiel der Frauen ist ziemlich offen. In der VBL steht der amtierende Supercup-Sieger Potsdam punktgleich mit Primus Stuttgart auf Platz zwei. Der siebenfache Pokalsieger Schwerin folgt mit zwei Punkten weniger auf Rang drei. Dass die Potsdamerinnen am Dienstagabend noch im Viertelfinale des CEV Volleyball Cups gefordert waren, sieht Trainer Guillermo Naranjo Hernández nicht als Nachteil: „Wir haben ein Team, das den Wettkampf liebt.“
Auch im Pokalfinale der Männer kommt es zu einer Neuauflage. Berlin und Düren standen sich im Februar 2020 in Mannheim gegenüber. Damals heimste der zwölffache Deutsche Meister BR Volleys seinen fünften Pokaltitel ein. Düren verpasste dagegen die Chance auf den ersten Titel der Vereinshistorie, die sich jetzt erneut bietet.
VBL-Spitzenreiter Berlin setzte sich in der laufenden Saison schon dreimal gegen Düren durch. Der Bundesliga-Vierte Düren reist aber mit der größten Fan-Basis aller vier Finalisten an. „Das Spiel ist für die ganze Region etwas Besonderes“, setzt Kocian-Falkenbach auf die Unterstützung der „weißen Wand“. Berlins Trainer Cédric Enard hält es derweil für „trügerisch“, von den Ergebnissen in der Liga auf das Endspiel zu schließen: „Ein Finale ist immer etwas komplett anderes.“
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