Hoffenheims Baumann auf dem Weg zur Nummer eins?

München. Oliver Baumann war überglücklich und gerührt zugleich nach seinem sehr guten Torwartdebüt im Alter von 34 Jahren und nach vier Jahren Wartezeit auf der Ersatzbank. Das Team habe den Profi der TSG Hoffenheim nach dem 1:0 gegen die Niederlande in der Kabine gefeiert, berichtete Julian Nagelsmann. Und noch etwas verriet der Bundestrainer. Baumann hat jetzt endlich auch die Medaille, die ihn als echten Nationalspieler ausweist. „Alle Spieler kriegen eine Medaille, wenn sie ihr Debüt feiern. Die von Olli lag schon vier Jahre im Koffer“, erzählte Nagelsmann.

Jetzt hat sie der zuvor mehr als 20 Mal für den DFB-Kader nominierte Torwart. „Ich bin froh, extrem froh, dass wir gewonnen haben, bin extrem froh über unsere Teamleistung,“ sagte Baumann. „Extrem stolz“ war er auch nach seinen ersten 90 Minuten im DFB-Tor. „Ich habe versucht, mein Spiel zu machen, der Mannschaft zu helfen.“

Nagelsmann sieht Baumann aktuell einen Tick vorne

Das tat er. Ruhig am Ball, konzentriert, zuverlässig. Kurz vor Schluss hatte er seine spektakulärste Szene, als er bei einem gefährlichen Schuss von Borussia Dortmunds Donyell Malen mit einer Parade den Sieg festhielt. „Den Flatterball muss man erst mal haben“, so Nagelsmann, der Baumann die Note eins gab.

Aus dem Torwartthema sei nun erst einmal der Druck raus, nachdem auch Alexander Nübel beim 2:1 in Bosnien eine ordentliche DFB-Premiere gezeigt hatte, meinte der Bundestrainer. Baumanns Debüt war jedoch eindrucksvoller. Der Ältere hat nun leicht die Nase vorne im Kampf um die Rolle des ersten Platzhalters der noch monatelang verletzten Nummer eins Marc-André ter Stegen. „Die Saison ist Olli einen Tick stärker als Alex“, sagte Nagelsmann. Aber Fußball ist ein Tagesgeschäft. „Ich bin kein Hellseher und weiß nicht, wie ihre Performance weitergeht.“