Doha/Oftersheim. Malaika Mihambo flog am Montag direkt von Doha gen Bangkok – ohne ihre Goldmedaille. „Ich habe nur vier Wochen frei, und die will ich einfach voll auskosten“, sagte die umjubelte Weitsprung-Weltmeisterin. „Ich nehme mir einfach die Zeit, um zu reisen und alles zu verarbeiten.“
Keine zwölf Stunden nach ihrem 7,30-Meter-Satz im Khalifa-Stadion und ihrem ersten WM-Triumph schaltete die „superglückliche“ Mihambo in den Urlaubsmodus. „Einfach die Saison Revue passieren zu lassen. Mal rauskommen aus dem ganzen Alltagstrott!“, sagte die 25-Jährige von der LG Kurpfalz mit einem entspannten Lächeln. Die Goldplakette mit der eingravierten Skyline von Doha und ihrem Namen übergab sie ihrer Mutter Petra Mihambo-Fichtner. „Ne, die nehme ich nicht mit. Ich will die nicht verlieren“, erklärte Mihambo, die auch schon zweimal alleine in Indien war. Auch ihre WM-Tasche braucht sie nicht für ihre Auszeit. „Sie ist so groß, da hat mein Reiserucksack auch noch reingepasst. Von daher kann ich einfach die Tasche abgeben und den Rucksack aufsetzen. Und dann geht’s los!“
Ihre Mutter Petra war unterdessen rundum glücklich und genoss den Triumph ihrer Tochter im Al-Khalifa-Stadion, gemeinsam mit Sportlern und Mitgliedern von Mihambos Stammverein TSV Oftersheim. „Es war am Schlusstag eine großartige Atmosphäre – vor allem die Afrikaner haben Stimmung gemacht“, berichtete Jochen Kühnle, Handball-Abteilungsleiter beim TSV Oftersheim, der vor Ort in Doha dabei war, um Mihambo anzufeuern.
Das große Spektakel blieb indes aus. „Nach dem dritten Sprung war die Spannung ein bisschen raus, da keine Springerin nur ansatzweise an die sieben Meter herankam“, meinte er. Kühnle weiter: „Malaika und ihr Trainer Ralf Weber haben sich riesig gefreut, auch über die Unterstützung aus Oftersheim.“ Anschließend gab es eine „kleine entspannte Party im Athletenhotel im Kreise der deutschen Sportler“ – der Ausklang eines für alle in jeder Hinsicht perfekten Tages.
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