Eishockey

Ex-Adler David Wolf stürmt für den VfB Gartenstadt

Fußball statt Puck. Ex-Adler-Spieler David Wolf ist noch auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber für die kommende Saison. Bis dahin lenkt sich der Mannheimer unter anderem beim VfB Gartenstadt ab

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Philipp Koehl
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David Wolf ist momentan im Eishockey auf der Suche nach dem richtigen Gesamtpaket. © Michael Ruffler

David Wolf war in den vergangenen Wochen und Monaten fleißig. Der langjährige Eishockeyspieler der Adler Mannheim hat die Zeit nach seinem unfreiwilligen Aus bei seinem Heimatverein genutzt, um „zu reflektieren“ und „um so ein bisschen auch zu mir selbst zurückzukehren. Denn es war in den vergangenen Jahren schon viel, was da auf einen eingeprasselt ist“, betont der einstige Mannheimer Publikumsliebling im Gespräch mit dieser Redaktion.

Der „Monnema Bu“ wirkt ausgeglichen und gut gelaunt. Er kennt die teils harten Gesetze des Profisports. Dennoch ist die aktuelle Situation keine einfache. Der bullige Flügelstürmer hat für die kommende Saison noch keinen neuen Arbeitgeber gefunden. „Aktuell ist der Markt nicht so toll“, sagt Wolf. Dass zudem die Adler mittlerweile wieder voll in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eingestiegen sind, macht es nicht besser.

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„Das ist schon komisch, zu sehen. Man fühlt sich doch noch irgendwie als ein Teil davon“, sagt er: „Aber das bin ich jetzt nicht mehr. Das weiß ich und von daher muss ich damit umgehen können. Ich denke, dass ich eine tolle Familie habe, die mich da super unterstützt.“

Wolf versucht sich, laut eigener Aussage „bestmöglich abzulenken“. Das schafft er, indem er die gemeinsame Zeit mit der Familie genießt und sich fit hält. Um in Form zu bleiben, absolviert der Ex-Nationalspieler nicht nur jeden Tag sein Pensum im Fitnessstudio, sondern trainiert auch seit einigen Wochen beim Mannheimer Fußball-Kreisklassisten VfB Gartenstadt II mit - jener Verein, für den er schon als Kind die Fußballschuhe schnürte. „Es spielen dort noch ein paar Freunde von früher mit und die haben gesagt, dass ich mal zum Training kommen soll“, erläutert Wolf.

Torriecher im Kreispokal unter Beweis gestellt

Sein Zwischenfazit: „Es macht natürlich Spaß, da mitzukicken, und ist besser, als in den Wald zu gehen und nur stumpf Kilometer abzureißen.“ Zu den drei Fußball-Trainingseinheiten pro Woche kamen so mittlerweile auch schon drei Vorbereitungspartien dazu. Am vergangenen Sonntag absolvierte Wolf zudem sein erstes Pflichtspiel. Im Kreispokal stand er gegen Fortuna Heddesheim II 120 Minuten für den VfB II auf dem Feld - und bewies seinen Torriecher. Zwei Treffer (11. und 117. Minute) sowie zwei Vorlagen steuerte der Stürmer zum 4:4 nach Verlängerung bei. Das folgende Elfmeterschießen ging dann verloren.

„Eine Woche zuvor habe ich in einem Testspiel auf der Schönau 75 Minuten gespielt - da war ich eigentlich schon bedient“, sagte Wolf mit einem Lachen und ergänzt ganz in der Attitüde eines Profisportlers: „Die 120 Minuten gegen Heddesheim bei der Hitze - das war schon ein anderes Level. Aber wenn es um was geht, bekommst du irgendwie noch Kräfte freigeräumt.“

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Nach nun vier Spielen stehen für den 1,89 Meter großen Mannheimer fünf Tore und acht Vorlagen zu Buche. „Es hat auch schon die Landesligamannschaft des VfB angeklopft, in der meine beiden Cousins spielen, und gefragt, ob ich nicht mal bei ihnen mittrainieren möchte“, sagt Wolf, der den Verein auch mit seinen Kontakten und Erfahrungen aus dem Profisport unterstützt. Er lacht erneut. „Ich mache das ja am Ende des Tages, um fit zu bleiben“, erläutert er.

Denn sein Hauptfokus liegt nach wie vor auf einem Vertrag für die kommende Eishockeyspielzeit. Für diesen gab es zwar Kontakte, aber Wolf ist auf der Suche nach einem passenden Gesamtpaket. „Das ist keine Entscheidung, die ich nur für mich alleine treffe, denn wenn ich irgendwo hingehe, dann auch mit meiner Familie, und die muss sich dort wohlfühlen“, betont der 34-Jährige.

Da sein ältester Sohn Jamie erst im kommenden Jahr in die Schule kommt, ist Wolf mit seiner Familie in diesem Jahr „noch recht flexibel“, wie er sagt. „Aber es müssen nicht nur die Stadt und die Mannschaft passen, sondern logischerweise auch das Finanzielle“, sagt der vierfache NHL-Spieler sowie olympische Silbermedaillengewinner von 2018 und unterstreicht: „Ich denke schon, dass ich nach wie vor über eine gewisse Qualität verfüge, die ich auch oft genug - gerade in den Play-offs - unter Beweis gestellt habe.“

David Wolf: „Als Gegner in die SAP Arena zu kommen, würde mir schwerfallen“

Diese Qualität möchte der 700-fache DEL-Spieler weiterhin ausschließlich in der höchsten Spielklasse zeigen - egal, ob im Ausland oder in Deutschland. „Im ersten Moment würde es mir natürlich sehr schwerfallen, als Gegner in die SAP Arena zu kommen und gegen die Jungs zu spielen. Ich bin immerhin nach wie vor Fan von den Adlern, aber letztlich geht es hier, wie schon gesagt, nicht nur um mich.“

Und was, wenn das passende Gesamtpaket in diesem Jahr überhaupt nicht mehr auf den Tisch kommt? „Das wäre letztlich wohl auch okay. Dann kann ich sagen, dass es eine schöne Karriere war und ich mit Stolz in Mannheim aufgehört habe“, betont der zweifache Deutsche Meister.

Immerhin: Mittlerweile ist mit dem Fußballspielen beim VfB ja eine weitere Tür aufgegangen. „Wenn ich sage, das war es endgültig mit dem Eishockey, kann ich mir schon vorstellen, da noch mal anzugreifen und zu schauen, was in meinem Alter noch so geht“, sagt Wolf.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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