Eishockey

Eishockey-WM 2027 in Deutschland - "Ein Meilenstein für den DEB"

Neben dem WM-Halbfinaleinzug, der Medaillenchance und Qualifikation für Olympia 2026 darf sich der Deutsche Eishockey-Bund über noch eine frohe Kunde freuen. Die WM 2027 findet in Deutschland statt. Auch in Mannheim ist der Jubel groß

Von 
Jan Zurheide
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Deutschland richtet die Eishockey-Weltmeisterschaft 2027 aus. Die DEB-Auswahl ist dabei in der Mannheimer SAP Arena zu sehen. © Roman Koksarov

Tampere/Mannheim. Zehn Jahre nach dem Turnier in Köln und Paris wird Deutschland im Mai 2027 wieder eine Eishockey-Weltmeisterschaft ausrichten. In der Abstimmung im finnischen Tampere fiel die Entscheidung klar für die deutsche Bewerbung mit den Spielorten Mannheim und Düsseldorf aus.

102 und damit 75 Prozent der Stimmen gingen an den Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Der einzige Konkurrent Kasachstan erhielt nur 34 Stimmen. „Das ist ein Meilenstein für den DEB“, so Verbandspräsident Peter Merten: „Eine Heim-WM ist für die Spieler mit das Größte.“

Vorfreude in Mannheim auf Eishockey-WM

Auch in Mannheim ist der Jubel über den Zuschlag groß. „Wir freuen uns unheimlich, dass Deutschland den Zuschlag erhalten hat und die SAP Arena als einer der Standorte erneut Eishockey-Geschichte schreiben wird“, sagte der Geschäftsführer der SAP Arena, Daniel Hopp. „Das Turnier wird einen ganz besonderen Stellenwert in der Historie der SAP Arena einnehmen – wie schon die Weltmeisterschaft 2010, an die wir uns nach wie vor mit großer Freude erinnern.“

Nach dem überraschenden Halbfinaleinzug mit der Chance auf den Gewinn der ersten deutschen WM-Medaille seit 70 Jahren bei der derzeit laufenden WM in Lettland und Finnland ist die Entscheidung für den DEB die nächste erfreuliche Nachricht. „Es ist Wahnsinn, was die Mannschaft leistet, und schön, dass wir so eine Geschichte erzählen können“, sagte DEB-Generalsekretär Claus Gröbner: „Es könnte nicht schöner sein im Moment.“

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Der Zuschlag ist auch finanziell notwendig, um zukünftig alle sportlichen Reformen umsetzen zu können, hieß es bereits im Vorfeld vom Verband. „Aktuell haben wir noch ordentlich Liquidität, aber wir müssen haushalten mit steigenden Kosten“, sagte Merten: „Wir wollen das, was wir zusätzlich reinholen, weiter in die Jugend und in die Frauen investieren, damit wir auch in sechs, acht Jahren wieder Nationalmannschaften haben, die in ein Halbfinale oder Finale kommen.“

Deutschland galt für die Vergabe als Favorit. Am Donnerstag hatten beide möglichen Ausrichter ihre Konzepte präsentiert.

Hopp erinnert an 2010

Auch Innenministerin Nancy Faeser gratulierte dem DEB. 2017 und 2010 hätten deutsche Fans bereits bewiesen, „mit welcher Leidenschaft sie den Eishockeysport feiern“, so die Politikerin in einer Mitteilung.

Mit dem Zuschlag ist auch sicher, dass die deutsche Mannschaft ihre Vorrundenspiele in Mannheim bestreiten wird. „Das macht uns ganz besonders stolz“, sagte Hopp. „Unsere Erinnerungen an das jüngste WM-Spiel einer DEB-Auswahl in Mannheim sind nicht die schlechtesten. Bei dem emotionalen und historischen Viertelfinalsieg gegen die Schweiz 2010 hat man gesehen, dass Eishockey in Mannheim und der gesamten Region einen sehr hohen Stellenwert genießt und die Menschen hier einfach in seinen Bann zieht“, so Hopp weiter.

Unklar ist noch, ob wie bei der Heim-WM 2010 das Eröffnungsspiel in einem Fußballstadion stattfindet. Gröbner bezeichnete dieses Szenario aber als „nicht unrealistisch“. Es sei kein Geheimnis, dass der DEB ein Freiluftspiel gern wiederholen würde. Vor 13 Jahren waren 78 000 Zuschauer zum WM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen USA auf Schalke gekommen. (mit dpa)

Redaktion Editor der Sportredaktion

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