Mannheim. Wenn es um die Befindlichkeiten zu dieser frühen Saisonphase in der Handball-Bundesliga geht, könnte die Stimmung bei den Rhein-Neckar Löwen und dem SC DHfK Leipzig wohl kaum gegensätzlicher sein. Hier die Mannheimer, die mit ihrem neuen Trainer Sebastian Hinze und dem angepassten Personal bereits sichtbar und mit zwei klaren Siegen angedeutet haben, wie ihre neue Spielidee aussehen könnte. Dort die Leipziger, die mit jeweils einer Niederlage in Hannover und gegen Mitfavorit Kiel in die neue Spielzeit gestartet sind.
Wie es genau bei den Sachsen aussieht, lässt sich für Löwen-Trainer Hinze aus der Ferne zwar nur grob beurteilen, doch vor dem Duell beider Teams zum Abschluss des dritten Spieltags (Donnerstag, 19.05 Uhr, SAP Arena) konnte der 43-Jährige immerhin die gute Laune bei den Löwen bestätigen.
Effektives Tempospiel
„Wir sind natürlich froh, mit zwei Siegen gestartet zu sein“, sagte Hinze, der von einer guten und intensiven Trainingswoche vor dem Doppelschlag gegen Leipzig und am Samstag in Stuttgart sprach. An den ersten Auftritten seiner Mannschaft habe er durchaus Spaß gehabt, ergänzte Hinze.
„Wir haben gerade im Spiel gegen Hamm gesehen, dass wir ein sehr effektives Tempospiel hatten“, sagte Hinze, der eine Steigerung gegenüber dem Auftakt gegen Melsungen sah, wo einige selbstverschuldete Fehler im Gegenstoß unterlaufen waren. Das sei gegen die Nordhessen beim 36:25 immerhin noch über eine gute Abwehr- und Torwartleistung kompensiert worden.
In Hamm agierten die Löwen dagegen gerade im ersten Durchgang fast fehlerfrei. Zwar war der harmlose Aufsteiger aus Westfalen kein großer Prüfstein für die Badener, doch in der Vorsaison hatten sich die Löwen auch gegen solche Gegner durch eigene Fehler häufiger auf ein niedrigeres Niveau herunterziehen lassen.
Auch gegen Leipzig lautet der Plan laut Hinze erneut, „über eine gute Abwehr ins Tempo zu kommen, um so etwas den Druck aus unserem eigenen Spiel nehmen können“. Sprich: nicht unbedingt jeden Positionsangriff erfolgreich abschließen zu müssen.
Verletzungspech bei den Sachsen
Dass Leipzig die Löwen dabei mehr fordern wird als zuletzt Hamm, versteht sich für Hinze von selbst. „Das ist eine Mannschaft, die sehr gut besetzt ist, und dass Luca Witzke jetzt wieder dabei ist, bringt ihnen weitere Qualität“, verweist der Löwen-Coach auf den Nationalspieler, dem in der Vorbereitung eine hartnäckige Entzündung im Hüftbeuger zu schaffen machte.
Dafür müssen die Ostdeutschen neben Oskar Sunnefeldt nun auch längere Zeit auf den Kroaten Lovro Jotic verzichten, der sich am Montag einer Knieoperation unterziehen musste. Ersatz für Jotic kommt aber von der anderen Rheinseite: Zweitligist Eulen Ludwigshafen musste den mit einem Zweitspielrecht für die Pfälzer ausgestatteten Julius Meyer-Siebert zu seinem Heimverein ziehen lassen. Der 22-Jährige bereitet sich schon seit Montag mit dem SC auf die Partie bei den Löwen vor.
Kirkeløkke wieder im Kader
„Sie sind sicher nicht ganz so zufrieden mit dem Saisonstart – gerade mit dem Auftakt in Hannover. Gegen Kiel haben sie aber 45 Minuten ein gutes Spiel gemacht“, sagte Hinze, der das 22:32 gegen den THW genau analysiert hat und dabei den robusten Innenblock der Sachsen mit Maciej Gebala (2,00 Meter) und Marko Mamic (2,02 Meter) hervorhob. „Da müssen wir in der Breite agieren“, gibt Hinze die Löwen-Marschroute vor, um sich nicht in diesem Bollwerk festzurennen. Eine andere Option: Über Gegenstöße verhindern, dass sich das Zentrum in Ruhe aufbauen kann.
Was den eigenen Kader betrifft, kann Hinze wieder auf den zuletzt mit Schulterproblemen ausgefallenen Linkshänder Niclas Kirkeløkke zurückgreifen.
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