Eishockey

Beim zweiten Anlauf passt’s

Von 
Philipp Koehl
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Topzugang: Tyler Gaudet (hier noch im Trikot der Grizzlys Wolfsburg) soll bei den Adlern in der kommenden Saison eine tragende Rolle übernehmen. © Michael Ruffler/PIX

Mannheim. Den Adlern Mannheim ist auf dem Transfermarkt ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Mit Tyler Gaudet vom Ligakonkurrenten Grizzlys Wolfsburg verpflichteten sie für die kommende Eishockeysaison einen der meistumworbenen Mittelstürmer der Liga. „Er hat eine überragende Leistung in seinem ersten DEL-Jahr gebracht. Ich habe ihn auch mehrmals in dieser Saison selbst angeschaut und bin davon überzeugt, dass er bei uns in den nächsten Jahren eine große Rolle spielen wird“, sagte Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara mit großer Vorfreude beim Gespräch mit dieser Redaktion.

Der 1,91 Meter große und 98 Kilogram schwere Gaudet wechselte 2020 nach Deutschland. Nach insgesamt 398 Partien in der nordamerikanischen American Hockey League (AHL), in denen ihm 55 Treffer und 101 Vorlagen gelangen, ging es für ihn zu den Grizzlys Wolfsburg. In Niedersachsen wusste Gaudet mit 17 Toren und 17 Vorlagen in 33 Spielen zu gefallen. Zudem steuerte der Kanadier in acht Play-off-Spielen fünf Punkte (zwei Tore, drei Vorlagen) bei.

Klar, dass bei solch überzeugenden Zahlen viele Mannschaften der Deutschen Eishockey Liga (DEL) die Fühler nach Gaudet ausstreckten, der auch schon 20 Mal in der National Hockey League (NHL), der besten Eishockeyliga der Welt, für die Arizona Coyotes auflief. Doch die Mannheimer bekamen den Zuschlag, hatten den Mittelstürmer ohnehin schon seit längerem auf dem Zettel stehen. Adler-Scout Todd Hlushko beobachtete Gaudet bereits zu seiner Zeit bei den Toronto Marlies (2019 - 2021) in der AHL regelmäßig. „Todd hat ihn uns damals schon empfohlen“, berichtete Alavaara.

Laut dem Sportmanager war Gaudet zudem schon im vergangenen Sommer – zumindest intern – ein Thema bei den Adlern. „Da haben wir besprochen, ob wir ihn oder Jordan Szwarz holen sollen“, sagte Alavaara. Die Wahl fiel bekanntlich auf Szwarz, der in seiner Premierensaison in Mannheim ebenfalls zu überzeugen wusste. Nun laufen also beide ab der kommenden Saison für die Blau-Weiß-Roten auf.

„Tyler wurde zu Beginn der vergangenen Runde noch von ein paar Verletzungen gestört. Da konnte er nicht immer 100 Prozent geben. Aber im Laufe der Saison hat man gesehen, was für ein guter Spieler er ist. Er kann eigentlich alle Aufgaben auf dem Eis erledigen“, lobte Alavaara den Kanadier, der alle Zonen auf dem Eis beackert und zudem am Bullypunkt seine Stärken hat.

Nachfolger von Andrew Desjardins

Mit Gaudet, Szwarz sowie den dbeiden deutschen Nationalspielern Tim Wohlgemuth und Stefan Loibl, scheinen die Adler bereits jetzt auf der Center-Position überdurchschnittlich gut besetzt zu sein. Der 29-jährige Gaudet wird dabei die Nachfolge des 35-jährigen Andrew Desjardins einnehmen, der die Mannheimer nach fünf Jahren verlassen musste. „Andrew ist ein super Mensch, der hier so viel gezeigt hat. Er war einer unserer besten Spieler, aber manchmal muss man auch schwierige Entscheidungen treffen und schauen, was am besten für die Zukunft ist – und da glauben wir, dass Tyler ein guter Ersatz für Andrew ist“, betonte Alavaara.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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